Der populäre E-Book-Markt entwickelt sich von kleiner Basis dynamisch, lauten die Signale der Distributoren, bisher allein von der Verbandsplattform Libreka mit konkreten Zahlen unterfüttert: Dort von 50.000 Euro im 1. Quartal auf 1,5 Mio im 4. Quartal 2011. Das Potenzial ist auch in Deutschland groß mit zweistelligen Umsatzanteilen am Buchmarkt, sagt der Hamburger Medienforscher Michel Clement auf der Basis einer repräsentativen Umfrage für die Studie „E-Books und E-Reader – Kauf und Nutzung“. Allerdings gibt es auch nicht unerhebliche „Verweigerungstendenzen“ gegenüber der digitalen Nutzung und Unklarheit darüber, welche Geräte Impulse setzen:
- Von den buchaffinen Deutschen haben 77% keine E-Book-Erfahrung und werden nach eigener Aussage auch in naher Zukunft abstinent bleiben.
- Wesentliche Motive der „Verweigerer“ sind Haptik, das Leseerlebnis und die Möglichkeit, gedruckte Bücher ins Regal zu stellen; Einwände gegenüber der Technik spielten dagegen keine so große Rolle.
- Für E-Book-Käufer sind Zusatzinhalte, vor allem Karten, Übersichten, Hintergrundinformationen, attraktiv, während multimediale Inhalte als weniger wichtig bewertet werden.
Nicht alles, was technisch möglich ist, erweitere das Leseerlebnis sinnvoll, kommentieren die Autoren der Studie. Dazu passt auch, dass E-Book-Nutzer zwar mehr lesen als traditionelle Buchkonsumenten, sich die Lesesituationen beim E-Book aber nur gering von denen bei gedruckten Büchern unterscheiden: im Urlaub, beim Entspannen zu Hause, bei geschäftlichen Reisen und in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Weitere Befunde der von Michel Clement, Tim Prostka und Felix Eggers erarbeiteten E-Book-Studie:
- 14% der Buchleser haben bisher belletristische E-Books gekauft und planen weitere Käufe.
- E-Book-Käufer und E-Book-Leser (die nicht kaufen) lesen beruflich und privat insgesamt mehr als traditionelle Leser.
- Der Anteil der Lesemenge auf E-Books liegt bei E-Book-Käufern bei bis zu 50% der gesamten Nutzung.
- Aggregatoren wie Amazon und Apple stellen wesentliche Bezugsquellen für E-Books dar.
- Interoperable Formate wie PDF und Epub sowie die Möglichkeit der Nutzung auf verschiedenen Endgeräten sind zentral. Dies unterstreicht den aktuellen Trend in Richtung „Cloud“-Speicherung der Inhalte.
Ausführliche Ergebnisse der Studie stehen im buchreport.magazin 2/2012 (hier zu bestellen).
Ihre Überschrift „Drei Viertel der Deutschen ohne E-Book-Kontakt“ finde ich sehr reißerisch, steht doch weiter im Text, dass bei dieser Erhebung „buchaffine Deutsche“ befragt wurden. Wie auch immer man die definiert – es scheint sich nicht um einen repräsentativen Bevölkerungsquerschnitt zu handeln. Und die Lesart in die andere Richtung klingt doch auch gleich ganz anders: 25% der Deutschen lesen E-Books!
habe mich auch lange dagegen gesträubt. schließlich habe ich mir lesegerät zugelegt, da ich lieber etwas gutes lese als gar nicht (denn das war nicht als buch veröffentlicht in der BRD).
mittlerweile veröffentliche ich selber meine romane parallel zu denen bei rowohlt, und SCHOOL-SHOOTER war gestern no.1 bei kindle jugend-problemthemen, HELDEN (wie jugendliche romane schreiben können) no.3 bei kindle jugendsachbücher.
und ich lese weiterhin bücher und ebooks. super.