buchreport.de präsentiert in einer Serie die wichtigsten Web 2.0-Seiten und Experten der Branche. Teil 4: Interview mit Beate Muschler, Verlagsleiterin Electronic Publishing bei Gräfe und Unzer.
Was ist das Alleinstellungsmerkmal Ihres Portals?
Küchengötter.de verbindet auf einzigartige Weise wertvolle Marken-Inhalte mit User Generated Content. Der User findet bei uns hochwertige Inhalte wie die Rezepte von GU, kompetente und fundierte Informationen zu Warenkunde und Küchenpraxis sowie anspruchsvollen und innovativen Foodjournalismus. Zudem bieten wir ihm eine Plattform, sich mit anderen Kochinteressierten auszutauschen und die Seite mitzugestalten.
Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrer Seite?
Unsere Zielsetzung ist ein Dreiklang aus Kundengewinung, Kundenbindung und Erlösgenerierung. Mit küchengötter.de reagiert Gräfe und Unzer auf die Veränderungen im Mediennutzungsverhalten. Wir gehen mit diesem Angebot auf neue internetaffine Zielgruppen zu und holen sie dort ab, wo sie nach Informationen suchen. Zudem bieten wir unseren Stammkunden eine weitere Angebotsform über das Buch hinaus, in der sie die gewohnten Inhalte finden. Mittel- und langfristig gesehen verbinden wir natürlich auch Umsatzerwartungen mit der Seite.
Werden Communitys wie Second-Life über- oder unterschätzt? Warum?
Der Hype um Second Life wurde überschätzt, denn das Produkt war viel zu komplex und technisch anspruchsvoll für die breite Masse der Internetnutzer. Nichtsdestotrotz hat das Beispiel gezeigt, dass es immer noch jede Menge Potential für neue Communityformen gibt, wie die genau aussehen, kann aber niemand seriös vorhersagen.
Welche neuen Schritte planen Sie im Web 2.0?
Zunächst mal arbeiten wir konsequent weiter an küchengötter.de, indem wir die Seite permanent weiterentwickeln und inhaltlich und funktional ausbauen. Dabei gilt es aus meiner Sicht aber genau zu prüfen, was der User von all dem Web 2.0 eigentlich wirklich braucht und will, um nicht in die sogenannte „featureitis“ zu verfallen, die dem User zahlreiche Funktionen bietet, die er gar nicht nutzt. Zudem prüfen wir natürlich Optionen, unser Konzept auf weitere Themenbereiche auszudehnen.
Wie verändert sich die Buchbranche/Ihr Geschäft durch das Web 2.0?
Die Veränderungen des Mediennutzungsverhaltens wirken sich ganz klar auf die Verlage aus. Zudem wachsen im Internet zahlreiche neue Wettbewerber aus anderen Bereichen heran, die das Geschäft verändern. Die Verlage müssen das akzeptieren und nach neuen Wegen suchen, Ihre Zielgruppen zu erreichen. Der Kampf gegen den Wandel der Nutzer ist sinnlos.
Was kommt nach dem Web 2.0?
Fachleute sagen ja das Web 3.0 voraus als das semantische Web, das komplexe Zusammenhänge immer besser versteht. Unabhängig davon denke ich, dass „Internet to go“ zunehmend an Bedeutung gewinnen wird, denn die Surfgewohnheiten der Nutzer werden sich an ihre mobilen Lebensgewohnheiten anpassen.
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