Bei dem in die Jahre gekommenen Direktmarketing-Spezialisten Reader’s Digest Association geht es weiterhin turbulent zu. Nachdem CEO Mary Berner im April überraschend von Finanzchef Tom Williams abgelöst wurde, melden die US-Amerikaner ein weiteres Revirement an der Konzernspitze: Verwaltungsrat Robert Guth löst Williams als CEO ab.
Mit Guth tritt der dritte CEO in weniger als fünf Monaten bei dem Unternehmen an, dessen gleichnamige Zeitschrift „Reader’s Digest“ seit 1922 in amerikanischen Haushalten eine Institution ist – und das mit extrem schweren Aufgaben: Seit Juli suchen Banker von Morgan Stanley und Evercore laut Medienberichten nach einem Käufer des Unternehmens (was dieses bislang nicht bestätigt hat). Angeblich steht ein Kaufpreis von mindestens 1 Mrd Dollar im Raum.
Ein Verkauf wäre vorerst der Schlusspunkt eines turbulenten Kapitels der Firmengeschichte: Nach einem „geordneten Konkurs“ im August 2009 und der finanziellen Restrukturierung war Reader’s Digest, dessen deutsche Tochter von dem Verfahren nicht betroffen war, erst Anfang vergangenen Jahres wieder aus der Insolvenz aufgetaucht, ohne die früheren Investoren der Private-Equity-Firma Ripplewood, aber dafür mit JP Morgen Chase im Rücken.
Vor einigen Tagen hatten die Ratingagenturen Standard & Poor’s und Moody’s die Bonität des Konzerns herabgestuft und den Ausblick von „stabil“ auf „negativ“ gesenkt.
READER’s DIGEST – das war Opa’s Ding! Lang, lang ist’s her…pls forget it!