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Droege wälzt alles auf den Steuerzahler ab

Die am Dienstag angemeldete Insolvenz der ehemaligen Weltbild-Logistik Also Logistics Services sorgt für heftige Kritik der Gewerkschaft Verdi: Der Unternehmer und Investor Walter Droege habe die Pleite gezielt herbeigeführt, um sich „auf Kosten der Allgemeinheit zu bereichern“, meint Thomas Gürlebeck, Verdi-Sekretär für den Handel in Augsburg: „Droege wälzt alles auf den Steuerzahler ab: Insolvenzgeld, Arbeitslosengeld, Sozialversicherungen.“
Gestern hatte Also Logistics in einer Unternehmensmitteilung die Details zu der zuvor in der „Süddeutschen Zeitung“ öffentlich gewordenen Zahlungsunfähigkeit bestätigt, pikanterweise unter der Überschrift „Also-Konzern macht operative Fortschritte“ mit der Meldung, dass der Konzernumsatz gesteigert worden sei. Für Verdi eine Steilvorlage: „Dass der Also-Konzern, zu dem auch die Augsburger Logistik gehört, zeitgleich mit dem Insolvenzantrag, gestiegene Jahresgewinne von über 36 Mio Euro meldet und im gleichem Atemzug die Augsburger Verluste von ca. 4 Mio im ersten Halbjahr als Grund für die Insolvenz angibt, ist skandalös“, sagt Gürlebeck. Man werde nun das Insolvenzverfahren genau beobachten: „Wenn Droege in seiner Gier die Grenzen der Legalität überschreitet, wird das nicht folgenlos bleiben.“
Anders als in den Stellungnahmen von Weltbild bekräftigt Verdi, dass die beiden mehrheitlich zur Droege-Gruppe gehörenden Unternehmen Weltbild und Also Logistics eng verknüpft seien: Der Logistik-Dienstleister Also und Weltbild bildeten einen gemeinsamen Betrieb. Die Mitarbeiter seien  „schockiert“, berichtet der Betriebsratsvorsitzende Peter Fitz: „Die Kolleginnen und Kollegen haben in der schwierigen Situation seit der ersten Insolvenz ihr Letztes gegeben. Die Leute sind einfach nur noch fertig und enttäuscht: Niemand versteht, wie Walter Droege das einfach so mit ihnen machen kann.“ Als Ursache der Insolvenz sieht Fitz vor allem, dass die Also-Geschäftsführung es nicht geschafft habe, das Drittgeschäft auszubauen – durch den Wegfall der 67 Filialen an die mittlerweile ebenfalls insolvente Lesensart Buchhandlung von Rüdiger Wenk wurde dies für eine bessere Auslastung erforderlich.
Aus Sicht der Belegschaft sei die Also-Insolvenz nicht nachvollziehbar, meint Verdi-Betriebsgruppensprecher Timm Boßmann: „Es ist ja nicht so, dass die Also in Augsburg ohne Vermögen dasteht. Ihr gehören Gebäude und Maschinen im Millionenwert.“

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