Der amerikanische Onlinehändler Amazon.com verkündet, wie von buchreport.de gestren berichtet, einen Meilenstein für sein Geschäft mit elektronischen Büchern. Erstmals seien im ersten Halbjahr 2010 mehr digitale als gebundene Bücher verkauft worden. Absolute Zahlen nannte Amazon nicht, auch wurde die Vielzahl der verkauften Paperbacks im Vergleich nicht berücksichtigt. Insgesamt habe sich der Absatz elektronischer Bücher gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht. Amazon sprach außerdem von einer deutlichen Belebung in seinem Geschäft mit dem digitalen Lesegerät Kindle, seit das Unternehmen im Juni den Preis für das Einstiegsmodell von 259 auf 189 Dollar gesenkt hat. Der große Durchbruch in Deutschland dürfte allerdings weiter ausbleiben. Nach Angaben von Amazon können europäische Nutzer zwar bereits jetzt rund 420.000 Titel herunterladen, doch die große Mehrzahl ist nur auf Englisch verfügbar. Ronald Schild, Chef von Libreka.de, der E-Book-Plattform des deutschen Buchhandels, sieht die hohe Nachfrage nach elektronischen Titeln in den USA im Zusammenhang mit speziellen Eigenschaften des Marktes. Dort gebe es keinen funktionierenden Buchhandel mehr, die Notwendigkeit, Bücher zu bestellen, sei deshalb höher.
„FAZ“ (S. 15), „FTD“ (S. 3), „Handelsblatt“ (S. 23)
VERLAGE
Akademieverlag: Der Verleger Gerd Giesler feiert seinen 70. Geburtstag. Die „SZ“ glaubt, es sei wohl keinem anderen ehemaligen DDR-Verlag so gut gelungen, die alte Substanz zu bewahren und neue aufzubauen.
„SZ“ (S. 14)
Zweitverwertung: Wissenschaftliche Fachverlage und Bibliotheken kämpfen um den Begriff des „unabdingbaren Zweitveröffentlichungsrechts“. Die „FAZ“ erläutert, wieso dieses die Position der Autoren schwächt und die kleinen Wissenschaftsverlage trifft.
„FAZ“ (S. N5)
BÜCHER & AUTOREN
Franz Kafka: In Anwesenheit von israelischen Anwälten, Literaturwissenschaftlern und Manuskriptexperten wurden in der Bank UBS in der Zürich vier Schließfächer mit Teilen des Nachlasses von Franz Kafka und Max Brod geöffnet. Bislang schweigen alle Beteiligten über den Inhalt.
„FAZ“ (S. 33)
Paula Lambert: Die „FR“ beleuchtet, wie die Guerilla-Marketingkampagne für das Buch „Keine Panik, ich will nur Sex“ (Heyne, 8,95 Euro) der Sex-Kolumnistin funktioniert.
fr-online.de
Christoph Schlingensief: Die zum 50. Geburtstag des Regisseurs angekündigten Memoiren werden später erscheinen, wie der Verlag Kiepenheuer & Witsch mitgeteilt hat.
welt.de
Werner Spies: Der Kunsthistoriker erhält den Carlo-Schmid-Preis 2010. Die „FAZ“ druckt seine Dankesrede, die er im Mannheimer Schloss hielt.
„FAZ“ (S. 34)
Heribert Tenschert: Der Antiquar, der in der Schweiz mit seiner Bibermühle über eine der größten Sammlungen mittelalterlicher Handschriften verfügt, hat jetzt von seiner Alma Mater, der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg, die Ehrendoktorwürde verliehen bekommen. Sein Antiquariat ist nicht nur eine Fundgrube, sondern auch eines der wichtigsten Archive zur Buchgeschichte weltweit.
„FAZ“ (S. N3)
Christa Wolf: Die Schriftstellerin erhält für „Stadt der Engel oder The Overcoat of Dr. Freud“ den diesjährigen Uwe-Johnson-Preis. Die mit 12.500 Euro dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis an deutschsprachige Autoren vergeben.
„FAZ“ (S. 31), „SZ“ (S. 11), fr-online.de
ONLINE
Zeitungsmarkt: Seit die „Times“ für den Zugriff auf ihre Onlineausgabe Geld verlangt, hat sie Leser verloren, aber offensichtlich nicht so viele wie befürchtet.
„SZ“ (S. 15)
Onlineinformationen: Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender nehmen zurzeit im Rahmen der sogenannten Depublikation massenhaft Inhalte von ihren Seiten. Ein Riesenproblem, schildert die „FR“, weil das Internet davon lebe, dass von einer Seite auf andere verlinkt werde.
fr-online.de, tagesspiegel.de
MEDIEN & MÄRKTE
Zeitungsmarkt: Die Axel Springer AG will nach einem überraschend gut verlaufenen ersten Halbjahr 2010 einen Rekordgewinn erzielen. Der Umsatz nahm um 8,7 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro zu, wozu auch das Wachstum im Bereich der digitaler Medien beigetragen habe.
„FAZ“ (S. 16), „SZ“ (S. 20), „FTD“ (S. 3)
Kommentar hinterlassen zu "Durchbruch bleibt für Amazon aus"