Für das Gros der Selfpublisher bringt das Schreiben nicht viel mehr als Peanuts, doch der Anteil derjenigen, die nennenswerte Summen verdienen, steigt, wie die neue Studie zum Selfpublishing-Markt von Matthias Matting (selfpublisherbibel.de) zeigt.
In diesem Jahr haben sich laut Matting 851 (2013: 508) Autoren beteiligt. Die Auswertung der ersten 10 von 50 Fragen liegt schon vor. Die wichtigsten Ergebnisse:
- Erfolg 1: Der Anteil der Autoren, die weniger als 50 Euro im Monat verdienen, ist um 5 Prozentpunkte auf rund 45% gesunken. Jeder Zehnte verdient über 1000 Euro im Monat (2013: jeder Zwölfte), bei rund 3% liegt der monatliche Umsatz sogar über 5000 Euro. Der mittlere Verdienst aller Antwortenden lag 2014 bei 494 Euro, 2013 waren es noch 312 Euro.
- Erfolg 2: 49 der 851 Teilnehmer haben schon eine Nummer-1-Platzierung bei Amazon erreicht, jeder Dritte hat es schon einmal in die Top-100 geschafft.
- Veröffentlichungswege: Das E-Book liegt mit 56% deutlich vorne. Etwa 25% haben auch angereicherte E-Books erstellt (16% „immer“). An Hörbücher und Apps trauen sich aber nur ganz wenige heran.
- Motive: Auf die Frage, was die Entscheidung fürs Selfpublishing bedingt hat, führt das Gros die Kriterien Freiheit und Kontrolle an; nur jeder Vierte gibt an, keinen Verlag gefunden zu haben und deshalb den Soloweg einzuschlagen.
- Erfahrungen: Jeder Zweite gab an, seit über einem Jahr selbst zu publizieren – Matting führt dies auf die Einführung von Amazons Kindle Direct Publishing-Programm in Deutschland 2011 zurück.
- Verlagserfahrungen: Fast 55% der Selfpublisher haben nie bei einem Verlag veröffentlicht, der Anteil der ehemaligen oder fortgesetzten (Hybrid-) Verlagsautoren ist leicht gesunken.
- Veröffentlichungsweg: Der Anteil der Autoren, die nur auf Direktbelieferung von Amazon & Co. setzen, ist von über 66% auf unter 50% gesunken. Demgegenüber haben die Distributoren 2013 zugelegt, ihr Anteil wuchs von 62% auf 69%. „Autoren erkennen wohl zunehmend, dass auch Tolino-Allianz, Apple oder Google gute Absatzchancen bieten“, vermutet Matting. Passend dazu: Der Anteil der Autoren, der das KDP-Select-Programm von Amazon nutzt, ist von 39 auf 29% gesunken.
- Verlagsinteresse: Primäres Interesse von Indie-Autoren an einer Veröffentlichung bei einem Verlag ist der Vertrieb über den Buchhandel (61%), gefolgt von Reichweite und Marketing des Verlags. Honorar/Vorschuss spielt nur für jeden 5. eine Rolle.
- E-Book-Vertriebskanäle: Weiterhin wichtigste Plattform für unabhängige Autoren ist Amazon. Für die meisten Befragten macht der US-Händler den allergrößten Teil des Geschäfts aus. Tolino und iTunes liegen beinahe gleich auf. Die anderen Plattformen spielen fast keine Rolle.
- E-Book-Distributoren (Schulnotensystem): Bookrix liegt mit einer Note von 2,14 auf Platz 1, es folgen Neobooks (2,79), Xinxii (3,14), Epubli (3,20) und BoD (3,51).
- Print-on-Demand-Anbieter (Schulnotensystem): Amazons CreateSpace-Service liegt mit einer Note von 2,03 weit vorn, gefolgt von Tredition (2,56), Epubli (3,25) und BoD (3,37).
Wenn man das Studie nennt. Mon dieu.