Während hierzulande kürzlich über staatliche Subventionen für den bedrohten Buchhandel diskutiert wurde, springen in Frankreich die Verleger in die Bresche. Der Chef des Verlegerverbands hat den Sortimentern 7 Mio Euro versprochen.
Anlässlich eines Treffens von Buchhändlern in Bordeaux hat Vincent Montagne (Foto), Chef des Verlegerverbands SNE, völlig überraschend einen Hilfsfonds in Höhe von 7 Mio Euro angekündigt, in den Verleger (freiwillig) einzahlen und der ab 2014 zur Verfügung stehen soll. Die Modalitäten sollen erst am 27. Juni beim Treffen des Verlegerverbands bekanntgegeben werden. Man wolle mit der Unterstützung eine „Dynamik der Solidarität“ entwickeln, erklärte Montagne.
Nicht nur von den Verlegern erhalten die Buchhändler Geld. Kulturministerin Aurélie Filipetti, erklärte ebenfalls in Bordeaux, die Regierung werde ihren Fonds zur Unterstützung des Buchhandels um 2 Mio Euro aufstocken. Das Geld soll über die staatliche Fördereinrichtung Centre National du Livre (CNL) an den Buchhandel fließen. Mit der Summe werde das Budget des CNL fast verdoppelt.
Wie SPIEGEL ONLINE berichtet, wetterte Filipetti in Bordeaux vor rund 700 Zuschauern außerdem gegen den Online-Marktführer Amazon, der die nationalen Buchläden zerstöre. „Jeder von uns hat genug von den Amazon-Praktiken, den Markt mit Dumping-Preisen zu unterwandern, um sie wieder anzuheben, wenn es eine Quasi-Monopolstellung gibt“. Sie erwäge bereits ein Verbot des kostenlosen Versands und eine Neuordnung der erlaubten Buchrabatte (5%).
Filipetti habe kein Blatt vor den Mund genommen, obwohl Amazon einige große Logistik-Zentren im Land betreibe. Erst vor einem Jahr habe ihr Kabinettskollege Montebourg ein Werk mit 500 Mitarbeitern in Chalon-sur-Saône eröffnet.
Mehr zum Thema im kommenden buchreport.express 23/2013
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