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Dynamisch am Haken

Um richtig zur Geltung zu kommen, brauchen sie zwar einigen Präsentationsplatz, aber der ist offenbar gut investiert: Kalender entwickeln sich über alle Formate und Preislagen immer mehr zu einer stabilen und sogar weiter wachsenden Umsatzsäule des stationären Buchhandels.

Eine aktuelle buchreport-Analyse der Ende Februar ausgeklungenen Kalendersaison 2013 zeigt: 

  • Bedeutung: Kalender machen inzwischen durchschnittlich 5% des Umsatzes im stationären Buchhandel aus; vor fünf Jahren hatte der Anteil noch deutlich unter 4% betragen.
  • Dynamik: Gegen den Negativtrend rückläufiger Absatz- und Umsatzzahlen hat das Kalendersegment in den vergangenen drei Jahren signifikant zugelegt, zuletzt sogar zweistellig.
  • Bandbreite: Die Zuwächse betreffen alle Preiskategorien, auch wenn die teureren Bildkalender zuletzt etwas Marktanteil verloren und die niedrigpreisigeren Stücke stärker zugelegt haben.  

Die für den stationären Handel erfreulichen Perspektiven in Zeiten rückläufigen Kerngeschäfts: 

  • Gedruckte Kalender entwickeln sich offenbar unabhängig vom allgemeinen Digitalisierungstrend und neuen ka­len­derspezifischen Funktionalitäten.
  • Die Verlagerung zu Online-Shops ist weniger dramatisch als bei Büchern.
Weil dies aber eine Frage der Präsentation ist, machen sich Kalenderverlage mit Blick auf den Flächenrückbau Sorgen.

Mehr zum Thema im buchreport.express 13/2013 (hier zu bestellen).

Kommentare

5 Kommentare zu "Dynamisch am Haken"

  1. Susanne Vieser | 5. April 2013 um 15:11 | Antworten

    Und noch ein Nachtrag für Cristall: Vielleicht sollte man einem Start-up, das gerade mal seit einem halben Jahr arbeitet, auch Zweit lassen, um Verkaufszahlen zu pushen.

  2. Susanne Vieser | 5. April 2013 um 15:07 | Antworten

    Hallo Cristall, Calvendo spricht vor allem die Profis und Engagierten unter den Bildkünstlern an. Eine Jury bewertet die Bildersammlungen und lässt wie ein Lektorat „unreife“ oder unverkäufliche Kalender zurückgehen oder überarbeiten. So wird garantiert, dass Kunden schöne, professionelle und hochwertige Kalender kaufen können – zu einer Vielzahl von Themen und aus dem stationären wie auch aus dem Online-Buchhandel.

    20 Kalender pro Tag? Ich kenne die genauen Zahlen nicht. Aber welche Buchhandlung schafft so einen Tageswert? Zumal in einer Zeit, in der Kalender schon wieder weggeräumt und bilöligst ausverkauft wurden? Hinzu kommt: Calvendo verkauft über den ganzen Buchhandel, wo die Zahl 20 also herkommt, weiß ich nicht.

    Finde das Modell deutlich effizienter als die Konzepte von traditionellen Verlagen: Hier werden eine menge Kalender vorgedruckt, ein großer Teil muss verramscht oder eingestampft werden …..

  3. @Susanne Vieser Nur leider werden bei Calvendo durchnittlich nur ca. 20 Kalender verkauft. Hier stellt sich die Frage, wem das was bringt? Weder dem Künstlern noch Calvendo. Der Digitaldrucker und der Paketdienst, die beiden werden sich die Hände reiben!

  4. Susanne Vieser | 3. April 2013 um 9:51 | Antworten

    Und auch im Kalendergeschäft dringt allmählich das Internet vor: bei Calvendo können Fotografen, Illustratoren, Künstlern und auch Unternehmen aus Bildern eigene Kalender zusammenstellen und dank ISBN-Nummer über den gesamten Buchhandel vertreiben. Gedruckt wird on Demand – ein effizientes Modell. Und schnell: Die gewohnte Kalenderproduktion geht etwa über 1,5 Jahre, spätestens im März hängen die Buchläden voller reduzierter Exemplare: Schade für den Künstler, schade auch für den Verlag.

    • Effizientes Modell? Das wage ich zu bezweilen. Hier stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis überhaupt nicht. Kalender mit mittelmäßiger Qualität werden zu einem überteuerten Preis angeboten. Hier werden viele Hobbykünstler angelockt mit dem Versprechen im Buchhandel und bei amazon mittes der ISBN ihr Werk verwirklicht zu sehen. Nur leider geht das für den Künstler nicht auf, durchschnittlich dürfte der Verkauf laut media control auf 20 Exemplare belaufen. Das dürfte weder für den Künstler noch für Calvendo gewinnbringend sein. Einzig die Digitaldrucker und Paketdienste können sich die Hände reiben.

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