Kobo hat nun auch in Deutschland einen stationären Handelspartner gewonnen. Per Twitter hat der E-Book-Spezialist verkündet, dass die hauseigenen E-Reader „Kobo Touch“ (Abb.) im Laufe der nächsten Woche – pünktlich zum Weihnachtsgeschäft – bei den meisten Media-Markt– und Saturn-Filialen verfügbar sein werden.
Update am 7.12.2011: Inzwischen haben bereits rund 200 Filialen die Geräte vorrätig (auf Facebook gibt es eine Liste aller Filialen), die Reader können aber bei allen Filialen bestellt werden. Der hauseigene Kobo-Shop ist integriert, die Firmware auf allen in Deutschland lieferbaren Geräten identisch.
Damit baut Kobo die bestehende Allianz mit der Elektronikkette Media-Saturn weiter aus: Seit September werden die Reader über die Saturn-Tochter Redcoon (hier) online vertrieben.
In diesem Zusammenhang nicht unbedeutend: Mitte September hat Saturn begonnen, seine Märkte mit einem populären, von aktuellen Bestsellern angeführten Buchsortiment auszustatten, das vom Barsortiment KNV geliefert wird. „Ziel ist es, Bücher in allen 144 Saturn-Märkten anzubieten“, erklärt das Unternehmen auf Anfrage. Nach Informationen von buchreport plant auch die Media Markt-Gruppe, die von Media-Saturn als eigenständige Marke mit 237 Märkten in Deutschland geführt wird, ein Buchangebot in ihren Märkten einzuführen (hier mehr dazu).
In Frankreich hat die führende Buchkette Fnac das Kobo-Angebot integriert (hier mehr), in Großbritannien hat Kobo eine Partnerschaft mit dem britischen Filialisten WH Smith bekannt gegeben (hier mehr). In Spanien und in den Niederlanden baut Kobo zur Zeit ein E-Book-Angebot auf.
Auch Konkurrent Amazon setzt inzwischen auf den stationären Einzelhandel, vorerst nur in den USA. Über 16.000 US-Händler verkaufen dem Onliner zufolge seit dieser Woche die aktuellen Kindle-Modelle, darunter Best Buy, Target, Walmart, Staples, Sam’s Club, RadioShak und Office Depot (hier mehr).
Anfang des Monats stand Kobo zuletzt in den Schlagzeilen, weil das Unternehmen vom japanischen E-Commerce-Schwergewicht „Rakuten“ gekauft werden soll. Mit Rückendeckung der Japaner soll Kobo international an Stärke gewinnen. Das Unternehmen soll weiterhin unabhängig unter der Führung von Kobo-Chef Michael Serbinis in Toronto, Kanada, agieren (hier mehr).
Schreckensmeldung? Eigentlich ja, weil der Buchhandlung immer noch auf 20 Watt herunterdimmt.
„Ich habe dafür keine Kunden“ (schon mal versucht bei 1,2,3 und mehr Schaufenstern?) und Geld wird dem angeblich bekannten Kunden auch nicht zugetraut bei den Taschenbuch-Preis-Verteidigungs-„Helden“. Zugegeben, es gibt wunderschöne Romane auch in diesem Herbst (lese gerade den Dritten), aber sichert das das Überleben?
Buchhandel hat doch auch die Vokabel Handeln!