Auch wenn Großbritannien im europäischen Vergleich die größte E-Book-Verbreitung aufweist, spielt der E-Book-Markt im Vergleich zum Printmarkt immer noch eine geringe Rolle, zeigt die Marktanalyse des britischen Verlegerverbandes für 2011. Doch: Offenbar sind die Umsätze mit digitalen Büchern groß genug, um Einbußen im traditionellen Buchmarkt auszugleichen.
Die Zahlen aus dem „Publishers Association’s Statistics Yearbook 2011“ im Detail:
- Der E-Book-Markt wächst rasant: Die Umsätze der Verleger mit digitalen Büchern sind laut Statistik des Verlegerverbands im vergangenen Jahr um 366% auf 92 Mio Pfund gestiegen, das entspricht 6% der Print-Umsätze. Ein vergleichsweiser geringer Prozentsatz, berücksichtigt man, dass inzwischen jeder dritte Brite einen E-Reader besitzen soll (ein Ergebnis der „Digital Entertainment Survey“, hier nachzulesen).
- Über alle digitalen Formate hinweg (neben E-Books auch Hörbuch-Downloads und Online-Abos) sind die Umsätze der Verlage demnach um insgesamt um 54% gestiegen, auf 243 Mio Pfund.
- Insgesamt haben die britischen Verlage im vergangenen Jahr 8% ihres Umsatzes mit allen digitalen Produkten bestritten. Zum Vergleich: 2010 lag der digitale Anteil noch bei 5%.
- Der Blick auf die einzelnen Warengruppen zeigt, dass digitale Produkte im Fachbuch bereits eine größere Rolle spielen: Im akademischen und professionellen Bereich stammen 13% der Verlagserlöse von digitalen Produkten.
- Insgesamt hat der britische Buchmarkt leicht an Gewicht verloren: Die Umsätze mit digitalen und elektronischen Büchern sind im vergangenen Jahr um 2% auf 3,2 Mrd Pfund zurückgegangen. Aus Sicht des Verlegerverbandes bedeutet dies: Über alle Genres hinweg werde der Umsatzrückgang im Printmarkt durch die Stärke im digitalen Bereich nahezu kompensiert. Was der Verband nicht erwähnt: Dies könnte auch eine Verschiebung weg vom gedruckten Buch hin zum E-Book belegen.
- Die Verleger haben 41% ihrer Einnahmen durch Export erzielt; am stärksten gewachsen sind die Märkte in Ost-und Südostasien, in Mittel-und Südamerika sowie insbesondere in Brasilien.
- Der durchschnittliche Preis für ein Buch sank um 1,3 %. Zum Vergleich: Die jährliche Inflationsrate liegt in Großbritannien laut Statistik des Verlegerverbands bei 4,47%.
Die Daten basieren auf den Zahlen von 250 repräsentativ ausgewählten Verlagen.
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