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E-Books sind ein Multimilliarden-Dollar-Geschäft

Der weltgrößte Onlinehändler verdient zwar noch mehr Geld mit gedruckten als mit digitalen Büchern. Doch die Prioritäten von Amazon-Chef Jeff Bezos (Foto) sind anlässlich der Präsentation der Quartals- (4/2012) und Jahreszahlen einmal mehr deutlich geworden.

Bezos erklärte, dass er jetzt den „Wandel“ sehe, den er erwartet habe: E-Books seien ein „Multimilliarden-Dollar-Geschäft“, das schnell wachse – im vergangenen Jahr um rund 70%. Demgegenüber sei der Umsatz mit gedruckten Büchern im Weihnachtsmonat Dezember nur um 5% gestiegen – das niedrigste Wachstum in einem Dezember seit Firmengründung vor 15 Jahren.
Die Zahlen, die Amazon zum Quartal und ganzen Jahr vorgelegt hat, sind wenig überraschend und folgen dem bekannten Prinzip Umsatzmaximierung auf Kosten der Gewinnmarge:
  • 4. Quartal 2012: Im 4. Quartal wuchs der Umsatz um 22% auf umgerechnet 15,6 Mrd Euro (womit Amazon in der Mitte der Prognose liegt).
  • Der Nettogewinn brach um 45% auf 72 Mio Euro ein (die Prognose sah einen breiten Korridor zwischen –360 bis +230 Mio Euro vor).
  • Gesamtjahr: Im gesamten Jahr wuchsen die Erlöse um 27% auf rund 45 Mrd Euro.
  • Stand im Vorjahr noch unter dem Strich ein Gewinn von 468 Mio Euro, verbucht der Onliner jetzt einen Nettoverlust in Höhe von 29 Mio Euro.
  • Das operative Ergebnis (Gewinn aus der normalen Geschäftstätigkeit ohne Sondereffekte) liegt allerdings noch über der Linie: umgerechnet 501 Mio Euro (ein Rückgang um 22%).
  • Außerhalb der USA wuchs das Geschäft mit Medien wie E-Books um 9,5% auf 7,4 Mrd Euro, stärker legte die Kategorie Elektronik und andere Handelsartikel zu (um 35% auf 11,1 Mrd Euro).
Lieferschwierigkeiten bei Paperwhite

Details zum Reader-Geschäft nannte Amazon nicht, sondern erklärte nur, dass das eigene Tablet Kindle Fire HD weiterhin das meistverkaufte Produkt sei und dass auch die anderen Kindle-Geräte an der Spitze der weltweiten Amazon-Verkaufscharts liegen. CFO Tom Szkutak sagte in der Telefonkonferenz, dass es Amazon nicht geschafft habe, die Nachfrage nach dem E-Reader Kindle Paperwhite im 4. Quartal zu bedienen.

Bei der Prognose zeigt sich Amazon erneut vorsichtig, zumindest beim Ergebnis: Der Umsatz werde im 1. Quartal 2013 um 14 bis 26% wachsen gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Beim operativen Ergebnis liegt die Bandbreite zwischen einem Verlust von 211 Mio Euro und einem Gewinn von 48 Mio Euro.

Die Anleger reagierten positiv auf die Bilanz, die Aktie von Amazon stieg zeitweise um 11% auf den Rekordwert von 288 Dollar.

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