Digitaler Vertrieb ist die Zukunft. Diese These vertritt Musik- und E-Book-Verleger Friedel Muders (Foto: Fuego). Im Interview mit dem Urheberrechts-Portal iRights.info schildert der Gründer und Geschäftsführer von Fuego die Motive seines Einstiegs ins E-Book-Geschäft 2010.
Da Fuego insbesondere auf die digitale Veröffentlichung von bis dato vergriffenen Titeln setzt, ist ein zentraler Bestandteil der Verlagsarbeit, Vertriebsrechte einzuholen und ältere analoge Bücher zu digitalisieren. Das braucht Muders zufolge seine Zeit: „Wir haben mehrere Projekte, die fast zwei Jahre für Recherche und Verhandlungen in Anspruch nahmen.“
60% seines Umsatzes mit den mittlerweile 110 lieferbaren E-Book-Titeln erwirtschaftet der Verlag über Amazon. Im iRights.info-Gespräch rechnet Muders vor, wie viel Geld Autor und Verlag am einzelnen Verkauf jeweils verdienen und erläutert, warum es keinen Fuego-Direktvertrieb gibt.
Zudem attestiert er eine mangelndes Interesse an multimedial angereicherten E-Books: Bei einem der von ihm veröffentlichten Bücher stünden beispielsweise 683 verkauften Text-E-Books 13 Enhanced-Verkäufe gegenüber. Insgesamt zweifelt Muders aber nicht am Erfolg des Mediums E-Book: „Ich denke, dass E-Books langfristig den ganzen Markt der Taschenbücher abdecken werden. Wir dachten zwar, dass dies schneller geht, aber wir glauben fest daran, dass dies kommt.“ Hemmnisse seien aktuell unter anderem noch der unübersichtliche Markt der Lesegeräte und DRM.
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