Die Coronakrise fördert digitale Medien und digitales Geschäft. Der E-Book-Markt 2020 ist kräftig gewachsen, so die von Media Control erfassten Download-Zahlen buchhändlerischer Verkaufsplattformen: im 1. Halbjahr zweistellig, vor allem im Zuge des Frühjahrs-Lockdowns, aber auch im 2. Halbjahr liegt die Nachfrage über Vorjahr. Nach vorläufigen Zahlen aus den buchhändlerischen Online-Shops (u.a. Tolino) zeichnet sich ein Mehrumsatz in der Größenordnung von 7 bis 8% ab.
Der Lockdown hat nicht nur die Nachfrage auf dem E-Book-Kaufmarkt belebt, auch der Bibliotheksverleih hat in dieser Zeit kräftig angezogen. Insbesondere von Februar bis März sind die Zahlen der vom Bibliotheksdienstleister EKZ/Divibib organisierten Onleihe, über die Nutzer E-Books, Hörbücher und E-Paper ausleihen können, sprunghaft angestiegen. Laut Deutschem Bibliotheksverband wurden deshalb auch in größerem Umfang neue Lizenzen für Medien erworben.
Im Hörbuch-Bereich melden sowohl Download-Marktführer Audible als auch Streaming-Portale wie BookBeat Zuwachs bei den Nutzerzahlen. Dass die Nachfrage nach Audio-Inhalten stark gestiegen ist, zeigen auch Studien und Umfragen, etwa vom Digitaldienstleister Bookwire, vom Digitalverband Bitkom oder vom Marktforschungsinsitut Kantar Emnid: Demnach haben rund 1 Mio Menschen während der Corona-Pandemie erstmals Hörbücher, Hörspiele oder Podcasts ausprobiert, 12 Mio nutzen diese Audioformate jetzt häufiger als vor Corona.
Von findigen Buchhändlern über die Logistik bis zum Arbeitsplatz: buchreport blickt auf das Jahr 2020 zurück. Alle Themen 2020 finden Sie sukzessive hier im Überblick.
Kommentar hinterlassen zu "E-Medien: Der Schub für Digitales"