Buchhändler haben jetzt vielfach Gelegenheit, bei den in diesen Tagen dicht gestaffelten Branchenveranstaltungen die Köpfe zusammenzustecken. Die allfällige Frage, wie die Geschäfte laufen, provoziert in diesem Frühjahr allerdings über das einzelhandelstypische Klagen hinaus tiefere Sorgenfalten:
- Die zunächst zum Jahresauftakt eisgekühlte Buchkonjunktur will in diesem Jahr auch im Frühjahr einfach nicht auftauen und anspringen.
- Nach vier Monaten, die nach Erfahrungswerten für rund 28% des Jahresumsatzes im Sortimentsbuchhandel stehen, liegen die Umsätze des Sortimentsbuchhandels um 5% unter dem Vorjahr; das zeigt der repräsentativ erhobene buchreport-Umsatztrend. Im April lagen die Umsätze demnach 9,4% unter Vorjahr.
- Zunehmend sensibel werden die Ausschläge in den roten Bereich auch beim Kassensturz am Tages- und Wochenende wahrgenommen, wenn – wie in der vergangenen Woche – sogar aus heiterem Himmel ein zweistelliger Umsatzeinbruch zu beklagen ist.
Noch im vergangenen Jahr, in Zeiten der Wirtschaftskrise, hatte der Buchhandel sein Selbstbewusstsein mit der Erkenntnis stärken können, dass er ein vergleichsweise wenig anfälliges Geschäft betreibt. Die Branche drehte sogar nach langer Abstinenz ausgerechnet im Krisenjahr antizyklisch (wenn auch moderat) an der Preisschraube.
Mit breiter Brust steht derzeit kaum jemand vor der Büchertapete.
Alle Ergebnisse des buchreport-Umsatztrends lesen Sie im aktuellen buchreport.express 18/2010
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