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eBuch kritisiert Verleihung des Axel Springer Awards

Mit der Vergabe des Axel Springer Awards an Amazon-Chef und „Washington Post“-Eigentümer Jeff Bezos würdigt Axel Springer „sein visionäres Unternehmertum in der Internetwirtschaft sowie die konsequente Digitalisierungsstrategie der 140-jährigen US-Traditionszeitung“. Die eBuch ist mit der Ehrung nicht einverstanden, wie die Buchhandelsgenossenschaft in einem offenen Brief deutlich macht.

Hier der offene Brief im Wortlaut:

Sehr geehrte Frau Springer, sehr geehrter Herr Döpfner,

die Axel Springer SE verleiht den Axel Springer Award 2018 an Jeff Bezos, Amazon. In der Begründung heißt es:

„Der Axel Springer Award zeichnet herausragende Persönlichkeiten aus, die in besonderer Weise innovativ sind, Märkte schaffen und verändern, die Kultur prägen und sich gleichzeitig ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen.“

Die zwei letzten der vier genannten Gründe treffen hier ganz sicher nicht zu. Oder hatten Sie beim Wort „Kultur“ tatsächlich an eine ökonomische „Kultur“ gedacht? Wenn ja, ist es nicht so, dass Herr Bezos die gewachsene Kultur des kaufmännischen Mittelstandes zerstört und so die Spaltung der Gesellschaft in die wenigen Vielverdiener, die sogenannten „High Potentials“, und die vielen, vielen gering Entlohnten, die Päckchenpacker und Paketboten voran – und damit einen Keil in die Gesellschaft treibt?

Und ganz sicher stellt er sich nicht seiner „gesellschaftlichen“ Verantwortung. Genauso wenig wie ein Mark Zuckerberg, der ja peinlicherweise 2016 der erste Preisträger war, bevor wir erfahren durften, dass er mit seinen gewinnmaximierenden „Echokammern“ unsere Gesellschaft spaltet und den Zusammenhalt der Bevölkerung hintertreibt, aber heute nur Ausflüchte sucht, obwohl intern bei Facebook das Problem schon Jahre vorher angesprochen worden war.

Nun also Bezos. Ein Mann, der noch heute seine erste Website „relentless.com“ auf amazon.com weiterleitet. Und „relentless“ beschreibt ihn wohl ganz gut, es bedeutet übersetzt „unbarmherzig“, „unerbittlich“ und „erbarmungslos“. Genauso verhält sich Amazon. Die Springer SE gilt als eines der größten Verlagshäuser in Europa, es kann Ihnen nicht entgangen sein, mit welch harten Bandagen in den Konditionsgesprächen Amazon die Verlage knebelt und zu bislang unbekannten finanziellen Zugeständnissen zwingt. Die kulturelle Vielfalt im Bereich Buch basiert aber, wie wir wissen, auf der Mischfinanzierung, die hier naturgemäß Schaden nimmt. Und natürlich leiden alle normalen Buchhändler, denn was die Verlage bei Amazon drauflegen müssen, müssen sie bei den schwächeren, dem normalen mittelständischen Buchhandel, verdienen. Von den Angestellten bei Amazon selbst hört man immer wieder von unerhörtem Arbeitsdruck – gesellschaftliche Verantwortung sieht anders aus.

Aber reden wir doch von den wirklich unanständigen Steuervermeidungspraktiken, die auch Amazon ausnutzt, nicht nur, indem Amazon Deutschland seinen Sitz nach Luxemburg verlegt und dort Sonderabkommen geschlossen hat, sondern auch vom Double Irisch With a Dutch Sandwich: „Double Irish arrangement is a structure used by US corporations to shield non-US income from all tax.“ Die EU Kommission hat deshalb 2014 von Amazon 250 Millionen Euro Steuern gefordert, die Amazon mit seinen Luxemburg-Geschäften illegalerweise eingespart habe.

Ist die Vermeidung von Steuern auf den Gewinn, den man in fremden Ländern erzielt, in Ihren Augen mit der „Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung“ vereinbar? Ihr Mann, Frau Springer, war ein streitbarer Mann, aber er hatte Prinzipien, und die wichtigsten gelten auch heute noch für die Axel Springer SE, wie zum Beispiel der Einsatz für die Lebensrechte Israels. Fünf Sätze konstituieren die Leitlinien Ihres Verlagshauses, und der fünfte und letzte lautet:

Wir setzen uns für eine freie und soziale Marktwirtschaft ein.

Rein profitorientierte Steuervermeider wie Amazons Jeff Bezos sind aber die Totengräber einer sozialen Marktwirtschaft und die „Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika“ (Satz 3 der Leitlinien) erstreckt sich ganz sicher nicht darauf, dass US-Konzerne zu Lasten der hiesigen Solidargemeinschaft ihre Gewinne durch Steuervermeidung maximieren.

Im Mailverteiler der eBuch eG haben dutzende BuchhändlerInnen ihre Empörung über diese Preisverleihung geäußert, einige Mails sind auch an Ihre Pressestelle (Frau Schulte-Wintrop) gegangen. Auszugsweise finden Sie unten einzelne Stellungnahmen, viele andere haben sich an die Mails ihrer Vorredner Innen angeschlossen.

Keine Frage, Jeff Bezos ist ein außergewöhnlicher Unternehmer, außergewöhnlich erfolgreich, aber eben auch außergewöhnlich unbarmherzig und unerbittlich. Ihn mit einem Preis im Namen Axel Springers zu ehren ist ein Fauxpas erster Güte.

Der Vorstand der eBuch eG

Angelika Siebrands

Lorenz Borsche

Michael Pohl

 

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„Der Axel Springer Award zeichnet herausragende Persönlichkeiten aus, die in besonderer Weise innovativ sind, Märkte schaffen und verändern, die Kultur prägen und sich gleichzeitig ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen. Der Preis erkennt Geleistetes an und macht Mut zu weiteren Schritten.
Sehr geehrte Damen und Herren,

ca. 650 Mitglieder hat die eBuch Genossenschaft und es geht ein großer Ärger derzeit in unserem E-Mail-Verteiler herum über diese Auszeichnung für Jeff Bezos – Amazon. Wir fragen uns, was die gesellschaftliche Verantwortung von Amazon ist? Seine Firma ist in einer Steueroase, er zahlt für Deutschland, wo er seine Millionen verdient, vermindert Steuern, beutet die Arbeiter und Angestellten aus und möchte – wie er selbst in diversen Interviews bekannt gegeben hat – Alleinherrscher im Buchmarkt werden. Er ist sicherlich eine herausragende Persönlichkeit – aber im negativen Sinne.
Und wie bitte prägt er die Kultur? Betreibt er Leseförderung in Kindergärten und Schulen? Verschenkt er Bücher zum Welttag des Buches?
Bietet er kulturelle Veranstaltungen vor Ort im Stadtteil an?

Viele Buchhändler mussten wegen Amazon zumachen. Markt schaffen und verändern tut er – das kann man nicht bestreiten…

Um eine Erläuterung wäre ich Ihnen sehr dankbar – die könnte ich dann ins Mailing der eBuch setzen.

Schöne Grüße
Manuela Mankus

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Liebe Frau Mankus,
Sie haben ja so recht.
Aber genau aus den von Ihnen genannten Gründen macht die Preisverleihung doch Sinn.
Seit wann ist die Axel Springer Gruppe als Wohltäter der Menschheit bekannt?
Genau wie Amazon setzt man dort auf einen Marktradikalismus, in dem die Großen die Kleinen fressen. Entsprechend haben beide einen Kulturbegriff, der dem Ihren widerspricht. Leseförderung in Schulen und Kindergärten? Für das einfache Arbeitsvolk gibt es doch die BILD-Zeitung. Mehr wäre rausgeschmissen Geld.
Ich finde es konsequent, dass das Amazon Steuermodell mit dem Axel Springer Award honoriert wird. Sie kennen doch das Sprichwort von den beiden Krähen. Und wo kämen wir denn hin, wenn sauer erwirtschafteter Mehrwert über den Umweg von Steuern denen, denen man ihn gerade abgepresst hat, wieder zugutekäme.
Dass ein solches Verhalten obszön zu nennen ein Euphemismus wäre, ist geschenkt. Das wird „Die da oben“ nicht abhalten sich gegenseitig zu feiern und weitere Schritte zu tun.
Trotzdem ist es nicht verkehrt, solcherlei Treiben öffentlich zu machen. Vielleicht höhlt ja steter Tropfen auch diesen Stein.
Lassen Sie sich nur nicht das Wochenende verderben.

Herzliche Grüße
Hartmut Löschcke

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Sehr geehrte (?) Damen und Herren,
die nachstehende Meinung unserer Nürnberger Kollegin Rauch teilen wir vollinhaltlich. Diese Preisvergabe ist eine Schande.
Buchhandlung Evelin Maaß

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Sehr geehrte Frau Schulte-Wintrop,
Sie haben den Preis ja nicht verliehen, aber Sie sind sicher willens und in der Lage, auch meinen Kommentar zur Entscheidung dahin weiterzuleiten, wo er hingehört: an die Jury, an Herrn Döpfner und die gesamte Verlagsleitung.
Sehr geehrter Herr Döpfner und Komplizen,
diese Preisvergabe ist an Instinktlosigkeit nicht zu überbieten.
Als reichte es nicht, dass hier jemand für ‚Verdienste‘ geehrt wird, in dessen Hauptinteresse vor allem der eigene Verdienst – um jeden Preis und möglichst auf dem Rücken der Allgemeinheit – liegen dürfte.
Nein, da wird in nachgerade kumpelhafter Schleimerei das letztlich parasitäre Geschäftsmodell eines generell rücksichtslosen Unternehmens hochgejubelt zu einem visionären Zukunftsprojekt, für das die Welt auch noch dankbar sein sollte.
Ich spare mir die sattsam bekannten Verweise auf Arbeitsbedingungen und Geschäftsgebaren des Hauses Amazon.
Was ich mir aber nicht verkneifen mag, ist die Anmerkung, dass Sir Timothy John Berners-Lee, der letztjährige Preisträger, eine kreative und intellektuelle Leistung erbracht hat, die der Welt etwas NEUES hinzugefügt hat und für die er sich bis heute verantwortlich engagiert, indem er dem W3Consortium vorsteht. Jeff Bezos dagegen hat lediglich sämtliche kaufmännischen Untugenden mithilfe der neuen technischen Möglichkeiten in seinem Geschäftsmodell gebündelt, perfektioniert und optimiert. Er hat der damit Welt nichts Neues geschenkt, sondern er hat die Raffgier schlicht digitalisiert und damit globalisiert.
Vielleicht sagt diese Preisverleihung mehr über Ihr Unternehmen und seine Leitung aus als Ihnen lieb sein kann.
In jedem Fall aber, sollten Sie sich schämen und den Preis heuer einfach ausfallen lassen.

Christina Rauch.

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Sehr geehrter Herr Döpfner und Jury,
es kann ja wohl nicht wahr sein, dass Sie jemanden einen Preis verleihen, der an Egoismus und Egozentrik nicht zu überbieten ist. Eine solche Taktlosigkeit und Respektlosigkeit gegenüber den Menschen ist einfach unglaublich.
Einen Menschen zu Ehren, der keine Skrupel hat den Einzelhandel zu zerstören, die Buchhandlungen dem Erdboden gleich zu machen und somit Abertausenden Menschen die Arbeitsgrundlage und die Zukunft zu entziehen. Einem Menschen der weder Respekt, Achtung, Ethik noch sonstige positiven Werte zu kennen scheint. Sie ehren einen Menschen, welcher keine Steuern zahlt sondern andere Mitmenschen ausbeutet. Sie ohrfeigen damit die Menschen, die hierzulande Ihre Steuern zahlen, die hart arbeiten – oftmals sogar mit 2 – 3 Jobs, um über die Runden zu kommen. Menschen, die Alles geben, um Ihren Arbeitsplatz zu erhalten, Ihre Läden versuchen geöffnet zu halten. Auch ich werde hier die genauen Geschäftspraktiken von Amazon nicht näher erläutern. Ich habe schon lange kein Konto mehr bei diesem Handelsunternehmen, da es mir fern liegt solche Machenschaften zu unterstützen.
Es bleibt doch nur die Feststellung: Interessant, welche Werte der Axel Springer Verlag als Ehrenswürdig erachtet! Ehret die Verachtung, die Respektlosigkeit, die Pietätlosigkeit, die Geldgier, die Unterdrückung, die Diktatur, den Narzissmus, die Dekadenz und die Arroganz.
Warum sollte man da noch ein Produkt von Axel Springer im Laden haben und Ihnen Ihre Gehälter ermöglichen?
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Kolb

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Hallo Frau Schulte-Wintrop,
betreffend Ihrer Preisverleihung:
„Der Axel Springer Award zeichnet herausragende Persönlichkeiten aus, die in besonderer Weise innovativ sind, Märkte schaffen und verändern, die Kultur prägen und sich gleichzeitig ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen. Der Preis erkennt Geleistetes an und macht Mut zu weiteren Schritten. Erster Preisträger des Axel Springer Awards war im Februar 2016 Mark Zuckerberg, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Facebook. Im Mai 2017 erhielt World Wide Web-Erfinder Sir Tim Berners-Lee den Axel Springer Award.“
Sind Sie sicher, dass Jeff Bezos sich irgendeiner gesellschaftlichen Verantwortung stellt? Stichwort Steuervermeidung, oder seine Verantwortung für den Niedergang des Einzelhandels, nicht nur in Deutschland. Und finden Sie einen Webshop, mit zugegebenermaßen großer Lagerhalle, tatsächlich noch innovativ, 2018? Ist das wirklich Ihr Ernst?
Darüber hinaus haben Sie 2016 mit M. Zuckerberg schon einmal jemanden ausgezeichnet, bei dem man es eigentlich damals auch schon hätte besser wissen können. Wer ist eigentlich verantwortlich für diese Auswahl? Haben Sie niemanden, der da zumindest oberflächlich recherchiert?
Was mich wirklich bedrückt, ist die völlige Blindheit die dahinter zu stecken scheint. Immerhin sind Sie ein Verlagshaus, es wird doch bei Ihnen noch ein paar Menschen geben, für die der Begriff ‚gesellschaftliche Verantwortung‘ mehr ist als eine leere Worthülle.
Vielleicht kann ja der Preisträger nächstes Jahr jemand sein, der tatsächlich Verantwortung übernimmt, und zwar nicht nur für ein paar Aktionäre. Sonst können Sie sich obige Preisbeschreibung in Zukunft schenken.
Mit freundlichen Grüßen
Florian Opitz

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Da wurde wirklich der Bock zum Gärtner gemacht!
Nun ja, Innovationskraft und Veränderung der Märkte – das trifft ja sehr genau zu auf Herrn Bezos, aber das Prägen von Kultur und besonders das Sich-Stellen der gesellschaftlichen Verantwortung, da hätte Jeff Bezos eher eine Art goldene Himbeere verdient…
Eine sehr ärgerliche Fehlentscheidung!
mit freundlichen Grüßen
Elvira Hanemann

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Betreff: Axel Springer Award
Guten Tag Frau Schulte-Wintrop,
bei der Verleihung dieses Preises bleibt einem (nun schon zum zweiten Mal) der Mund offen stehen. Als kleine Einzelhändlerin, die nicht nur Bücher verkauft, sondern auch auf vielfältige Weise kulturelle und soziale Verantwortung im Viertel übernimmt möchte man schier verzweifeln.
Wir Buchhändler/innen (und viele andere Einzelhändler) sind Institutionen in ihrem Viertel, wir zB leiten Leseclubs, bieten Schüler/innen Praktikumsplätze, gehen in Kindergärten, organisieren Lesungen und jede Menge anderer Events um Menschen für Bücher zu begeistern, wir kennen unsere Kunden und haben ein offenes Ohr für ihre Nöte….
Was leistet Herr Bezos?
„Der Axel Springer Award zeichnet herausragende Persönlichkeiten aus, die in besonderer Weise innovativ sind, […] und sich gleichzeitig ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen.“
Innovativ mag sie ja sein, die marketing-Strategie, die Art und Weise des Umgangs mit den Mitarbeitern, und wahrscheinlich ist es auch äußerst lukrativ. Preiswürdig hingegen kann ich das nicht finden.
Gruß, Vera Kahl

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Sehr geehrte Damen und Herren,
die vorgesehene Verleihung des
„Der Axel Springer Award zeichnet herausragende Persönlichkeiten aus, die in besonderer Weise innovativ sind, Märkte schaffen und verändern, die Kultur prägen und sich gleichzeitig ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen. Der Preis erkennt Geleistetes an und macht Mut zu weiteren Schritten.
an den Amazon-Herrscher Jeff Bezos ist ein Schlag ins Gesicht aller BuchhändlerInnen, die mit erheblichem zeitlichem und finanziellem Engagement ihren ganz individuellen Beitrag zur regionalen Kulturförderung leisten. Hier wird vor Ort eine Möglichkeit für persönlichen menschlichen Austausch und Kommunikation geschaffen und ein Markt versorgt, dessen Abschaffung bzw. alleinige Beherrschung das Ziel von Herrn Bezos ist. Hier wird der ‚Verdienst‘ einer Person geehrt, dessen Hauptinteresse vor allem der eigene Verdienst – um jeden Preis und möglichst auf dem Rücken der Allgemeinheit – ist. Die lange Diskussion und Auseinandersetzung um Arbeitsbedingungen und Steueroasen braucht an dieser Stelle nicht aufgewärmt werden.
Hat Amazon jemals Praktikums- und Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt, Spenden an örtliche Vereine getätigt, Leseförderung in Kindergärten und Schulen betrieben, Autorenlesungen in der Provinz ermöglicht, …?
Die „weiteren Schritte“ werden zu einer Verödung unserer Dörfer und Städte führen, aber uns siebentägig rund um die Uhr geöffneten Drive-Ins auf der grünen Wiese bescheren, in denen Pakete abgeholt und wieder zurückgeschickt werden, bis der Alleinherrscher dann plötzlich an der Preisschraube dreht und die Leute verwundert nach dem Ausschau halten, was sie selbst mit vernichtet haben.
Die Preisverleihung steht für mich auch im Widerspruch zu den von Ihnen formulierten weltanschaulichen Grundsätzen wie z. B.
5. Wir setzen uns für eine freie und soziale Marktwirtschaft ein.

Bereits die erste Preisverleihung 2016 an Mark Zuckerberg und die aktuellen Enthüllungen um Facebook deuten an, in welche Zukunft uns das Haus Springer führen möchte.
Mit mir/uns nicht !!!
mit verärgerten und enttäuschten Grüßen
Das Bücherwurmteam

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Sehr geehrter Herr Dr. Döpfner,
Sie machen den Bock zum Gärtner, wohlwollend ausgedrückt!
Märkte schaffen und verändern? Ja, wenn Sie darunter verstehen, dass Amazon Konkurrenten dadurch aussticht, dass sie unlauter am Wettbewerb teilnehmen
Kultur prägen? Eine Kultur der Ausbeutung, ja! Schlechteste Arbeitsbedingungen – Überwachung, Unterbezahlung, Kontrolle- lesen Sie gerne nach, auch in der Regenbogenpresse!
Gesellschaftliche Verantwortung? Für wen – das Großkapital? Steuern werden zum größten Teil nicht hier in Deutschland gezahlt! Zudem erzielt Amazon Vorsteuerüberschüsse in Millionenhöhe. Bei dieser Minimalbesteuerung könnten etliche Einzelhändler mit Leichtigkeit wettbewerbsfähig bleiben! Für unser Sozialsystem sorgt schon die Masse der deutschen Steuerzahler!
Innovativ? Ja, wenn Sie damit meinen, immer neue Wege aufzutun, die Mittelschicht und den stationären Einzelhandel rücksichtslos zu schwächen durch unlauteren Wettbewerb!
Realsatire vom Feinsten ist Ihre Auslobung!
Wertester Herr Dr. Döpfner, Sie sollten sich schämen!
Birgit Goldschmidtböing
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… so wie Dutzende „Sehe ich auch so“, „Ganz meine Meinung“, „Hätte es nicht besser formulieren können“ etc.
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