Der Gesamtverband Pressegroßhandel beleuchtet in der jährlichen Einzelhandelsstrukturanalyse (Ehastra) sein Vertriebsnetz. Auch wenn der Strukturwandel im deutschen Pressehandel laut Verband weniger dynamisch war als in den Pandemie-geprägten Vorjahren, bleibt die Tendenz die gleiche:
- Standorte: Ende September wurden insgesamt rund 86.000 Einzelhändler mit Presseangebot gezählt. 2021 hatte es bundesweit noch über 89.000 Verkaufsstellen gegeben. Das ist ein Rückgang von knapp 4%.
- Abgänge: Bei insgesamt rund 5600 Austritten gab es die größten Rückgänge bei Bäckereien (–8%), Kiosken (–6,4%) und Presse-Fachhändlern (–3,5%).
- Gewinner: Gleichzeitig wurden über 2100 Neukunden hinzugewonnen. Gegen den Trend wächst die Filialanzahl von Drogeriemärkten (+1,7%), großen Supermärkten (+1,2%) und Tankstellen (+0,6%) leicht.
- Filialisierung: Gebundene oder regiebetriebene Einzelhandelsfilialisten verzeichneten einen Anteilszuwachs von 1,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Sie machen inzwischen mehr als die Hälfte der Presseeinzelhandelsgeschäfte (53,2%) aus. Der Anteil der ungebundenen, fragmentierten Einzelhändler umfasst dementsprechend jetzt noch 46,8%.
- Umsatz: Am umsatzstärksten bleiben Supermärkte mit einem Umsatzanteil von 29,1% und der Presse-Fachhandel mit 21,1% (s. auch Grafik).
- Präsentation: Seit 2015 sind die Bordmeter im Schnitt um 0,8 Bordmeter je Verkaufsstelle leicht zurückgegangen. Die durchschnittliche Sortimentsbreite verringerte sich um 32 Objekte auf aktuell 197 Titel je Presseshop. Damit ist unterm Strich die Präsentationsfläche je Titel gestiegen.
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