Die Bundespolizei am Kölner Hauptbahnhof benötigt mehr Platz. Dafür muss die Buchhandlung Ludwig weichen. Die „Süddeutsche Zeitung“ hat mit den betroffenen Buchhändlern gesprochen.
Als „deutsche Institution“ bezeichnet Gianna Niewel die Buchhandlung Ludwig am Kölner Hauptbahnhof in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 7.7.2017: „Böll, Beuys und Adorno haben hier gelesen und diskutiert, es konstituierte sich das deutsche Geistesleben.“ Die Bundespolizei benötige größere Räume, „aber soll dafür ausgerechnet die Buchhandlung aufgeben?“, fragt die Autorin. „Es gibt am Bahnhof 70 Läden mit Klamotten und Lippenstift, Ladenketten, die es zwei Fußminuten später auf der Hohen Straße noch mal gibt. Ludwig gibt es hier nur einmal.“
Damit das auch so bleibt, haben die Buchhändler den Kampf um die Fläche noch nicht aufgeben, haben Schwimmreifen zur Rettungsringen aufgeblasen, twittern, veröffentlichen Fotos auf Instagram, haben der Kölner Oberbürgermeisterin geschrieben und dem ehemaligen Buchhändler und jetzigen Kanzlerkandidaten Martin Schulz. In einer Zeit, in der die Branche leide, weil Inhaber keinen Nachwuchs finden, weil Handelsketten kleine Läden aufkaufen und mit Wühltischen vollramschen, sehe es Buchhändlerin Jenny Lentes „nicht ein, dass eine Buchhandlung schließen soll, die gut läuft. Vor allem nicht diese Buchhandlung.“
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