Im Kalender der Branche markiert sie den Anfang des Bücherfrühlings: Auf der Leipziger Buchmesse (15. bis 18. März) schicken die Verlage ihre aktuellen Hoffnungsträger auf den Laufsteg, gleichzeitig gilt die Leistungsschau im Osten als erster großer Stimmungstest für die ganze Saison. In diesem Jahr will Leipzig auch mit aufgewerteten und neuen Schwerpunkten Akzente setzen.
Leipziger Buchmesse will „Bildungsmesse“ aufbauen
Das Themenfeld „Bildung“, schon seit Jahren ein wichtiger Bestandteil des Messeprogramms, wurde mit der Submarke „Fokus Bildung“ ausgebaut. Sie fasst alle ausstellungs- und programmseitigen Angebote zum Schwerpunkt Bildung zusammen und verfolgt neue Ansätze. „Lehrer, Erzieher, Eltern und Schulkinder erhalten einen umfassenden Überblick über aktuelle Bildungsmedien und eine Orientierungshilfe“, wirbt die Messe.
Die Inhalte reichten von frühkindlicher bis hin zur schulischen Bildung in der Abiturstufe; auf Ausstellerseite sollen klassische Bildungsverlage und Dienstleister im Bereich Kinder- und Jugendbuch sowie Angebote in den Bereichen Fachbuch/Wissenschaft, Hörbuch sowie digitale Medien und Musik die neue Submarke ausfüllen.
Schlaglichter in diesem Jahr:
- „Leipziger Lesekompass“: Die Stiftung Lesen und Leipziger Buchmesse wählen 30 Titel für Lehrkräfte, Erzieher und andere pädagogische Fachkräfte aus, zur Förderung von Lesekompetenz in Schulen und Kindertagesstätten.
- „Schulbuchpreis des Jahres“: Gemeinsam mit dem Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung verleiht die Leipziger Buchmesse eine Auszeichnung.
- Fortbildungsprogramme für Pädagogen und Erzieher.
- Bildungskongress der Kultusministerien Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
- KiTa-Symposium: Fortbildungsangebot für pädagogische Fachkräfte in Krippen, Kindergärten und Grundschulen. In diesem Programmbereich kooperiert die Leipziger Buchmesse mit den beiden Verbänden Didacta Verband der Bildungswirtschaft (DV) und dem VdS Bildungsmedien.
Fachprogramm für Autoren informiert über Digitalisierung
Im Vergleich zum global abstrahlenden Lizenzmarktplatz Frankfurter Buchmesse hat sich Leipzig über Jahre das Profil einer ausgesprochenen Autorenmesse erarbeitet. In diesem Jahr wird den Schreibenden mit „autoren@leipzig“ zum ersten Mal auch ein Fachprogramm mit zahlreichen Komponenten angeboten:
- Das Forum „leipzig.liest.digital“ informiert über Marketing, über digitale Veröffentlichungsmöglichkeiten, den richtigen Umgang mit der Presse oder die erfolgreiche Verlagssuche.
- Im „Digitalen Wohnzimmer“ präsentieren sich Online-Literaturportale, wie literaturcafé.de und leser-welt.de. Hier können Autoren den Umgang mit Medien zu trainieren und sich über die Arbeit der Literaturportale informieren. Ausstellende Verlage können ihre Autoren zu geschlossenen Workshops anmelden.
- In der Autorenlounge geben Autoren Auskunft über ihre Arbeit. Zudem ist ein BarCamp geplant, bei dem sich die Kreativen austauschen können.
- Dienstleistungen rund um digitale Formate werden in der Messehalle 5 präsentiert.
„Kleine Verlage drängen nach Leipzig“
Nach Angaben der Organisatoren der Messe reisen in dieser Woche 2071 Verlage aus 44 Ländern an. Zum Vergleich: 2011 kamen 2150 Aussteller aus 36 Ländern. Erstmals gebe es über 1000 Einzelstände: 8% mehr als 2011. Entsprechend wächst die Brutto-Ausstellungsfläche: 69.000 qm sind in diesem Jahr belegt, plus 3% im Vergleich zum vergangenen Jahr.
„Es sind vor allem die kleinen unabhängigen Verlage, die in diesem Jahr auf die Buchmesse drängen“, erklärt Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse. „Gerade diese Verlage sind mit ihren Büchern immer seltener im Sortiments-Buchhandel vertreten.“ Sie könnten auf der Leipziger Buchmesse und im Rahmen von „Leipzig liest“ den direkten Kontakt zum Leser herstellen.
Die wichtigsten Themen und Artikel zur Leipziger Buchmesse hat buchreport.de in einem Dosssier zusammengestellt.
Kommentar hinterlassen zu "Ein erster Stimmungstest für die ganze Saison"