Thalia hat heute auf der Frankfurter Buchmesse die Pläne für den weiteren Marsch ins digitale Zeitalter präsentiert. Weil sich auf den Vertriebskanälen im Buchmarkt immer mehr Anteile vom Stationären ins Digitale verschieben, setzt der Buchhandelsriese auf eine Strategie, die online und offline eng verzahnt.
„Bis 2017 ist davon auszugehen, dass der stationäre Buchhandel in Deutschland nur noch für die Hälfte des Gesamtumsatzes im Buchmarkt sorgen wird. Der Rest wird über den Onlinehandel und digitalen Content generiert“, erklärte Thalia-Geschäftsführer Michael Busch auf der Buchmesse. Thalia will daher in den kommenden Jahren ein Investitionspaket in zweistelliger Millionen-Höhe für den Ausbau der Geschäftsfelder stationärer Buchhandel, E-Commerce und digitales Lesen schnüren. „Nur wer als Marke jederzeit und überall erreichbar ist, kann langfristig eine nachhaltige Kundenbindung erzielen“, so Busch.
Die Strategie für das stationäre Geschäft sieht bei explizit betonter Beibehaltung der Kernkompetenz als Buchhändler die Aufnahme neuer Sortimente vor, zum Beispiel Papeterie, Spiele und Spielwaren oder DVDs. Parallel sollen attraktive Zusatzartikel aus Trend- und Geschenkartikeln das Buchangebot ergänzen. Busch betont den Stellenwert der kompetenten Beratungsleistung vor Ort: „Unsere Mitarbeiter sind mit Begeisterung dabei.“
In Frankfurt enthüllten die Hagener auch den neuen E-Reader Oyo II, der für 119 Euro in den Handel kommt. Gleichzeitig wird mit Hilfe des Neuerwerbs Textunes¬ – das Berliner Unternehmen soll zur digitalen Kompetenzzentrale für die ganze Thalia-Gruppe ausgebaut werden – eine App entwickelt, die die Tür zur gesamten Thalia-Welt aufstoßen soll und nicht nur das Herunterladen von E-Books ermöglichen wird. Der Launch soll im November erfolgen. Ein Feature, das besonders heraussticht: Mit der Applikation ist auch eine tagesaktuelle Bestandsabfrage in der Thalia-Buchhandlung möglich, die gerade in der Nähe der Nutzers liegt.
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