Der „Tagesspiegel“ gibt einen Ausblick auf den Bücherherbst. Und anders als unlängst „Zeit“-Literaturchef Ulrich Greiner (mehr hier) freut sich Gerrit Bartels auf die neuen Romane von Norbert Gstrein, Uwe Tellkamp, Ingo Schulze, Uwe Timm, Dietmar Dath und Franziska Sparr. „Eine merkwürdige Freudlosigkeit am eigenen Gewerbe schwingt da mit“, kommentiert der Autor Greiners Stöhnen über die Novitätenflut (ohne den Namen des für den selben Mutter-Verlag Holtzbrinck schreibenden Kollegen zu nennen), „durchsetzt mit dem notorisch kulturpessimistischen Wehklagen über das sich immer schneller drehende Bücherkarussell und mit typischen Erhobene-Zeigefinger-Figuren wie ,Notwendigkeit‘, ,Dauerhaftigkeit‘, ,das gute Alte‘, ,das nicht immer gute Neue‘. Da ist man sofort geneigt zu sagen: Nichts schlimmer als Bücher, denen die Notwendigkeit aus jeder Zeile springt, nichts schlimmer als Bücher, die mit jeder Zeile kundtun, für die Ewigkeit geschrieben worden zu sein“, hält der Berliner dagegen. Selbst „Quatschbücher“ wie „Generation Umhängetasche“ hätten ihre Berechtigung, wenn sich darin tatsächlich ein paar hundert Leute wiederfinden sollten. Fazit: „Ja, dieser Bücherherbst wird ein ganz, ganz großer! Jammern, dass er doch nicht so groß war, kann man hinterher immer noch.“
tagesspiegel.de
BUCHHANDEL
Verdrängungswettbewerb: Zuzug von Thalia und Weltbild in der neuen Trier-Galerie sorgt für Konzentrations-Sorgen.
16vor.de
BÜCHER & AUTOREN
Alexander Solschenizyn: Der russische Literaturgigant ist 89-jährig in Moskau verstorben.
spiegel.de, tagesspiegel.de, sueddeutsche.de, nzz.ch, welt.de
Stephanie Meyer: „Twilight“-Autorin verdankt ihren Erfolg zum Großteil ihrer regen Nutzung sozialer Netzwerke.
businessweek.com
Joachim Ringelnatz: wurde vor 125 Jahren geboren.
fr-online.de
Joanne K. Rowling: Zu Weihnachten erscheinen „Die Märchen von Beedle dem Barden“ – dahinter steckt ein cleveres Marketing und eine echte Kampagne.
welt.de
Lesung: wie der Open Mike, einer der bedeutenden Literaturwettbewerb für deutschsprachige Nachwuchsschriftsteller in Berlin, funktioniert.
faz.net
ONLINE
Long Tail: Theorie von Chris Anderson wird heftig gerupft, die Harvard-Ökonomin Anita Elberse zeigt, dass die Bedeutung von Hits und Blockbustern in der Online-Wirtschaft kräftig zunimmt.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 9), sueddeutsche.de
Yahoo: bringt Aktionäre hinter sich, Anteilseigner entlasten auf der Hauptversammlung das Management.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 19), ftd.de
Musikportale: Der britische Fernsehsender BSkyB verbündet sich mit dem „Stones“-Label Universal und will Apples iTunes angreifen.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 14)
StudiVZ: MeinVZ, das 3. Netzwerk der VZ-Familie, ist gut aus dem Startblock gekommen; Online-Handel wichtiger als Werbung.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ S. 18)
MEDIEN & MÄRKTE
Konjunktur: Erstmals seit 2001 schrumpfen Frachttransporte zwischen Asien und Europa – Konsumflaute zu Weihnachten kündigt sich an.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 15)
Computerspiele: Mit Rockmusik-Software und Plastikgitarren spielt sich Activision in der Videospielebranche an die Weltspitze.
„Handelsblatt“ (S. 13)
Einzelhandel: Die neue Generation der Schnäppchenjäger kauft von zu Hause via Internet oder im Urlaub ein – der starke Euro macht sie fast überall zum Gewinner.
stern.de
Einzelhandel: Hertie-Insolvenzverwalter Biner Bähr will mehr als die Hälfte der Standorte retten.
„Handelsblatt“ (S. 14), fr-online.de
Einzelhandel: Die Insolvenz von Hertie läutet den Beginn eines Massensterbens der Kaufhäuser ein.
ftd.de
Medien: Wie das Bundeskartellamt das Mediengeschäft beeinflusst.
„Spiegel“ (S. 76)
Medienkonzerne: Wird Arvato-Boss Rolf Buch, Workoholic und früherer Ostrowski-Assistent, der nächste Bertelsmann-Boss?
welt.de
SZENE
Antiquarisches: Der Antiquar Heribert Tenschert bietet eine Sensation zum Verkauf an: Max Webers Stichwortmanuskript zu „Politik als Beruf“.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 9)
Kommentar hinterlassen zu "Ein Hoch auf die Quatschbücher"