Ein Kinderbuch, das bereits 2005 im Eigenverlag erschienen ist, weil keiner der etablierten Verlage es haben wollte, ist einer der erfolgreichsten Titel im amerikanischen Weihnachtsgeschäft gewesen. „The Elf on the Shelf: A Christmas Tradition“ von Carol Aebersold und ihrer Tochter Chanda Bell (auf dem Foto außerdem die zweite Tochter Christa Pitts, die für die Verwaltung zuständig ist) war die Nr. 1 bei Barnes & Noble und hat bei „USA Today“ auf Platz 10 erstmals Einzug auf einer landesweiten Bestsellerliste gehalten.
Ihre Entscheidung, „The Elf on the Shelf“ selbst zu verlegen, haben die Autorinnen nicht bereut. Im ersten Jahr brachte das Buch, das gemeinsam mit einem passenden Activity-Buch zunächst überwiegend in Kindergärten und Spielzeugläden verkauft wurde, bereits über 100.000 Dollar in die Kasse. Seither kennt „Elf“ nur einen Weg: in riesigen Sprüngen nach oben.
Die jährlichen Zuwachsraten liegen bei über 300%. Mit einem Großauftrag von Marktführer Barnes & Noble in der Tasche peilte der Verlag CCA and B (kurz für Creatively Classic Activities and Books) 2009 knapp 7 Mio Dollar Umsatz an. Zum Verkauf steht das Familienunternehmen nicht mehr.
Auch im unabhängigen Buchhandel findet das Buch über den kleinen Kobold, der Kinderwünsche an den Weihnachtsmann weitergibt, immer mehr Anhänger. Und das, obwohl die Lieferbedingungen von CCA and B nicht gerade buchhändlerfreundlich sind: „The Elf on the Shelf“ wird ohne Rückgaberecht geliefert, zwölf Exemplare sind das Minimum; zu viel für kleine Sortimenter, die sich deshalb häufig bei der Bestellung zusammentun. Das Dutzend ist keine Schikane, sondern Teil der Alltagsprobleme eines Kleinverlags: Die Druckerei aus China liefert in dieser Einheit, aus Zeitgründen werden die Kartons direkt an den Besteller weitergeleitet.
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