buchreport

Ein Minus in Grenzen, aber…

Das Pandemie-Jahr hat die deutschsprachige Buchbranche im klassischen Printgeschäft rund 2,5% Umsatz gekostet. Das meldet der buchreport.express 1/2021 (ET: 7.1., hier geht es zum E-Paper) auf Basis der aktuellen Umsatztrend-Berechnungen für Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Es ist ein Durchschnittswert, hinter dem sich eine enorme Bandbreite an Entwicklungen verbirgt. Als besonders dramatisch gilt die Veränderung der Vertriebsstrukturen: Die verordneten Ladenschließungen, aber auch die in den übrigen Wochen des Pandemie-Jahres beobachtete Zurückhaltung beim Ladeneinkauf haben die ohnehin vorhandene Verschiebung vom stationären zum Online-Versandhandel beschleunigt: Von leichter Erosion zum Erdrutsch.

Die stationären Umsatzverluste variieren allerdings je nach den regionalen Corona-Regularien, sind aber im Durchschnitt massiv, wie ein Blick auf die Dezember-Zahlen der drei deutschprachigen Märkte zeigt (Daten-Basis: Media Control-Handelspanel):

  • Deutschland: Auf einen Buch-Einkaufsboom in der ersten Dezember-Hälfte folgte in Deutschland der harte Lockdown mit Ladenschließungen während der vorweihnachtlichen Haupteinkaufstage mit dem Ergebnis: Die Umsätze im stationären Buchhandel blieben im Schnitt des gesamten Dezembers um fast 20% unter Vorjahr. Hier geht es zur ausführlichen Analyse.
  • Österreich: In Österreich öffnete die Politik eingerahmt von harten Lockdowns ein knapp dreiwöchiges Weihnachtsgeschäfts-Zeitfenster (7. bis 24. Dezember), in dem auch Ladengeschäfte wieder verkaufen konnten. Das stationäre Dezember-Minus fiel so mit 8% entsprechend kleiner aus.
  • Schweiz: Die Schweiz hat bisher versucht, mit geöffneten Läden durch die Pandemie zu kommen, wenn auch mit Abstands- und Zutrittsregeln je nach Verkaufsfläche. Der stationäre Buchhandel musste gleichwohl im Dezember einen Umsatzrückgang um 9% hinnehmen.

Neben der Frage, wie staatliche Stützungsmaßnahmen greifen, um die Handelsstrukturen über die Pandemie hinaus zu erhalten, stellen sich auch für den Buchhandel die Fragen:

  • Wie verändern sich trotz Staats-Stütze die Einzelhandelslandschaften? Namentlich die innenstadt- und mallprägenden Textiler stehen unter Druck.
  • Wie sieht die „neue Normalität“ der Post-Corona-Zeit aus? Welches Einkaufsverhalten etabliert sich dauerhaft?
  • Entwickelt sich nach der Corona-Stubenhockerei womöglich sogar ein neues Shopping-Lebensgefühl? 

 

Kommentare

Kommentar hinterlassen zu "Ein Minus in Grenzen, aber…"

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Mit dem Abschicken des Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre Daten elektronisch gespeichert werden. Diese Einverständniserklärung können Sie jederzeit gegenüber der Harenberg Kommunikation Verlags- und Medien-GmbH & Co. KG widerrufen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutz-Richtlinien

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*

Themen-Kanäle

SPIEGEL-Bestseller

1
Fitzek, Sebastian
Droemer
2
Neuhaus, Nele
Ullstein
3
Garmus, Bonnie
Piper
4
Schlink, Bernhard
Diogenes
5
Follett, Ken
Lübbe
27.12.2023
Komplette Bestsellerliste Weitere Bestsellerlisten

Veranstaltungen

Es gibt derzeit keine bevorstehenden Veranstaltungen.

größte Buchhandlungen