Die Open-Access-Idee des freien Zugangs zu wissenschaftlichen Inhalten fasziniert, aber die Umsetzung ist kompliziert. Das zeigen aktuell vor allem die zähen Verhandlungen im Bereich wissenschaftlicher Zeitschriften. Auch für Bücher/Monografien muss der Übergang vom klassischen Verlagsmodell organisiert und standardisiert werden.
Der Open-Access-Treiber und -Dienstleister Knowledge Unlatched (KU) verspricht mit „KU Open Funding“ eine Navigationshilfe in Form eines zentralen Recherche- und Abrechnungstools für Wissenschaftler und Bibliotheken zur vereinfachten Finanzierung von Open-Access-Büchern. Laut KU ist dies das erste Angebot dieser Art weltweit.
Knowledge Unlatched, nach eigener Charakteristik der führende Open-Access-Marktplatz, bietet eine zentrale Datenbank zur Finanzierung von OA-Büchern an. Sie soll Verlagen ermöglichen, ihre Angebote transparent zu machen und ermöglicht so Wissenschaftlern und Bibliotheken, Publikationspartner für Buchprojekte zu finden.
Angesichts eines weltweit stark fragmentierten Open-Access-Buchmarktes sei es für Wissenschaftler und Bibliotheken, die OA-Bücher häufig finanzieren, schwierig, einen Überblick über die sehr unterschiedlichen Verlagsangebote zu bekommen, sagt KU-Geschäftsführer Sven Fund.
„KU Open Funding“ bietet inhaltliche und formale Filterkriterien wie Fachgebiet, Verlags-Services, Lizenzformen und Publikationskosten, so dass geeignete Angebote gefunden werden. Innerhalb der Plattform können die Wissenschaftler dann direkt mit dem Verlag Kontakt aufnehmen. Nimmt dieser nach Qualitätskontrolle das Manuskript zur Veröffentlichung an, organisiert KU mit der Bibliothek die Genehmigung und Abwicklung der Bezahlung.
Wie funktioniert es? (s. auch Abbildung)
1. Verlage geben ihre Angebote und Publikationsspezifikationen in das KU-Portal ein.
2. Institute können einen Betrag für die Finanzierung bei KU einzahlen, die sogenannte Book Processing Charge (BPC).
3. Der Forscher wählt das für ihn beste Angebot aus, indem er die Kriterien mit dem BPC-Rechner filtert.
4. Sobald er sich für ein Angebot entschieden hat, wird der Verlag für das Projekt von KU mit den eingezahlten Geldern bezahlt.
Das Modell finanziert sich über eine Provision, die bei Abschluss eines Publikationsvertrags zwischen dem Wissenschaftler und dem Verlag fällig wird.
Verlage, Wissenschaftler und Bibliotheken können sich unter www.knowledgeunlatched.org kostenlos für KU Open Funding registrieren.
Kommentar hinterlassen zu "Ein »Navi« für Open-Access-Buchprojekte"