Er hat es wieder geschafft: Thilo Sarrazin steigt mit seinem neuen Buch „Der Tugendterror“ weit oben in der SPIEGEL-Bestsellerliste ein. Doch an den Erfolg der Vorgänger kann sein neues Werk über Meinungsfreiheit noch nicht anknüpfen.
Anders als „Deutschland schafft sich ab“ und „Europa braucht den Euro nicht“ landet das neue Buch des ehemaligen Berliner Finanzsenators nicht unmittelbar auf dem ersten Platz: Die DVA muss sich zunächst mit dem vierten Platz begnügen, auf dem ersten Platz der SPIEGEL-Bestsellerliste Sachbuch Hardcover in KW 10/2014 steht nach wie vor Guido Kretschmars „Anziehungskraft“ (Edel). Das Verkaufsranking erscheint am Donnerstag im buchreport.express und am kommenden Montag im gedruckten SPIEGEL.
Der Erscheinungstermin wurde von einem großen Medienecho begleitet: Die Presse verreißt sein Buch genüsslich und amüsiert sich darüber, dass Sarrazin sich unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit als Opfer des „Tugendterrors“ darstellt. Auch die DVA trommelt auf allen Kanälen für das in einer Startauflage von 100.000 Exemplaren erscheinende Sachbuch: „Wir werben in ‚Frankfurter Allgemeine Zeitung‘, ‚Zeit‘ und ‚Welt‘ kündigt die Random-House-Tochter gegenüber „SPIEGEL ONLINE“ an. Auch Talkshow-Auftritte seien geplant.
Sarrazins kontrovers diskutiertes Sachbuch „Deutschland schafft sich ab“ rangierte 2010 auf der SPIEGEL-Jahresbestsellerliste auf Platz 1 im Sachbuch-Ranking. Der Nachfolger „Europa braucht den Euro nicht“ stürmte ebenfalls auf Anhieb den Spitzenplatz, rutschte dann aber schnell auf die hinteren Ränge.
Foto: © Tanja Schnitzler
Kommentar hinterlassen zu "Ein Opfer, das sich gut verkauft"