Die Umstrukturierung des Bibliographischen Instituts (BI) durch die Franz Cornelsen Bildungsholding erntet heftige Kritik vom Betriebsrat: „Dass der gedruckte Duden verlagert werden soll, ist für Mannheim als Hauptstadt der deutschen Sprache ein Schlag ins Kontor“, sagte Betriebsratschef Michael Bauer dem „Mannheimer Morgen“. Die Arbeitnehmervertreter würden alles daran setzen, die Verlagerung zu verhindern und so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten.
Wie berichtet, trennt sich die Bildungsgruppe Franz Cornelsen von zahlreichen Unternehmensbereichen, mit massiven Folgen für den Standort Mannheim: Das 2009 von Cornelsen übernommene Bibliographische Institut, bisher mit 195 Mitarbeitern vor Ort, zieht bis auf die sprachtechnologische Einheit (u.a. „Duden-Korrektor“; ca. 30 Mitarbeiter) nach Berlin, verbunden mit einem weiteren Arbeitsplatzabbau im Publikumsverlag.
Die Umstrukturierung trifft auch andere Unternehmensbereiche:
- Abgegeben werden soll das Geschäftsfeld Nachhilfe, mit rund 900 Mitarbeitern und 50 Mio Euro Umsatz der zweitgrößte Unternehmensbereich der Cornelsen-Gruppe.
- Käufer werden auch für die Wissenschaftsverlage Akademie Verlag und Oldenbourg Wissenschaftsverlage (zusammengenommen die kleinste Unternehmenseinheit mit ca. 50 Mitarbeitern) gesucht.
- Ein Verkaufsschild tragen außerdem die Kinderbuch-Programme unter den Marken Sauerländer, Meyers und Duden. Zur Disposition steht auch der jährlich aufgelegte Weihnachtsbestseller „Guinness World Records“.
Eine ausführliche Analyse zur Umstrukturierung der Bildungsgruppe lesen Sie im aktuellen buchreport.express 30/2012 (hier zu bestellen).
Kommentar hinterlassen zu "Ein Schlag ins Kontor"