Immer mehr Verlage bringen Taschenbücher auf den Markt. Gibt es inzwischen zu viel des Guten?
Nein, das sehe ich nicht. Die gestiegene Zahl von Veröffentlichungen hat sicher zu Verschiebungen der Marktanteile geführt. Aber die Zahlen zeigen, dass der Markt es aufgenommen hat.
Wie steht es ums Kinder- und Jugend-Taschenbuch im Vergleich zu den anderen Buch- und Medienformaten?
Die Situation ist positiv. Wir haben über die letzten Jahre im Kinder- und Jugendbuchbereich einen stabilen Taschenbuch-Markt mit einer leicht steigenden Tendenz. Die aktuellen Zahlen vom Januar zeigen ein leichtes Plus von knapp 4%. Das Format steht also gut da.
Im Erwachsenen-Taschenbuch wird am Preis gedreht. Können auch die Kinderbuch-Verlage höhere Preise durchsetzen?
Das Preisniveau des Kinder-Taschenbuches wird auch in Zukunft deutlich unter dem des Erwachsenen-Buches bleiben. Dies liegt auch daran, dass der Markt anderen Mechanismen unterliegt. Kinder- und Jugend-Taschenbücher sind preisattraktive Geschenke, außerdem gibt es in der Zielgruppe viele Selbstkäufer, was Taschengeld-Preise voraussetzt. Hinzu kommt, dass E-Reader für die Zielgruppe bei Weitem noch nicht die Relevanz haben, wie bei den Erwachsenen. Trotzdem werden auch hier die Preise wegen der wachsenden Produktions- und Vermarktungskosten langfristig steigen müssen.
Wie rüsten Sie sich für die Zukunft?
Wir sind dazu übergegangen, alle neuen Jugend-Taschenbücher, für die wir die Rechte besitzen, zeitgleich als Printausgabe und als E-Book zu veröffentlichen. Ein weiterer Faktor ist das Marketing, mit dem wir sowohl direkt die Leser als auch die Lehrer an Schulen erreichen wollen. Wir stellen Unterrichtsmaterial zur Verfügung und engagieren uns in der Initiative „Lesen macht Schule“. Das Taschenbuch hat für unser Programm eine große Relevanz. Wir investieren in diesen Bereich viel Kraft und Geld.
Die Fragen stellte Ulrike Peters
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