Das Fachbuch verliert derzeit stärker als das übrige Sortiment, hat der buchreport-Umsatztrend zuletzt ausgewiesen. Während Steuerliteratur sogar Zuwächse verbucht, gibt es Rückgänge im Bereich der Medizinliteratur und größere Einbußen bei Finanztiteln und Rechtsthemen. Hinzu kommen die Probleme im universitären Lehrbuchbereich, wie sie bereits die Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Sortimentsbuchhandlungen (AWS) unlängst thematisiert hat: Die Neigung zum Gebrauchtbuch sowie fehlende Antworten auf die reformierten Bachelor-Studiengänge.
Im Fachbuchhandel ist beim Thema Erosion im RWS-Segment von drei Entwicklungen die Rede:
- Arbeitskräfteabbau in den Verwaltungen reduzieren auch den Literaturbedarf.
- Sparrunden streichen ohne unmittelbare Auswirkung bei Fachinformationen.
- Der Wechsel zu Online-Abonnements macht sich zunehmend bemerkbar und stellt zum Teil sogar die Fortsetzung von Printprodukten in Frage.
Nomos-Marketingleiter Christian Kamradt hat jetzt wegen eines dramatischen Rückgangs der Loseblatt-Abonnenten die Rabatte für Ergänzungslieferungen auf durchgehend 20% reduziert, „um die Einstellung der Werke hinauszuzögern“. Angesichts der höherpreisigen Nomos-Produkte sei dies bei den Handelspartnern durchaus auf Verständnis gestoßen, berichtet Kamradt.
Kopfschütteln hat dagegen die Einlassung im Nomos-Rundschreiben ausgelöst, man habe die unangenehme Rabattkürzung „stellvertrend für den Buchhandel mit der Geschäftsleitung der Schweitzer Gruppe erörtert“. Schweitzer gehört wie Nomos zur Unternehmensgruppe des marktführenden C.H. Beck-Verlags.
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