© Peter Groth, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Der spanische Schriftsteller Juan Goytisolo wird mit dem Cervantes-Preis ausgezeichnet. Der Preis ist mit 125.000 Euro dotiert und gilt als die wichtigste literarische Auszeichnung in der spanischsprachigen Welt.
„Goytisolo repräsentiert eine der Spitzen der spanischen Literatur, vor allem in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg“, erklärte Jury-Präsident José Manuel Caballero Bonald, der die Auszeichnung 2012 erhalten hatte.
Der 83-jährige Goytisolo war in den vergangenen Jahren häufig als Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelt worden. In seinen Werken beschäftigt er sich mit dem Verhältnis zwischen der islamischen und der europäischen Kultur und dem Bild der Spanier im Ausland.
Auf Deutsch ist zuletzt 2012 der Roman „Reise zum Vogel Simurgh“ bei Suhrkamp erschienen (lieferbar). 2006 erschien ebenfalls bei Suhrkamp „Der blinde Reiter“. Mit Romanen wie „La reivindicación del conde don Julián“ (1970, dt. „Die Rückforderung des Conde Don Julián“, 1976) und „El sitio de los sitios“ (1995, dt. „Das Manuskript von Sarajewo“, 1999) hat er sich nicht nur als Literat einen Namen gemacht, sondern auch als kritischer Geist vielfach zu politischen Themen in Form von Essays und Reportagen Stellung bezogen.
Sowohl sein literarisches als auch sein journalistisches Werk wurde mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet, so erhielt er u.a. 1993 den Nelly-Sachs-Preis und 2002 den mexikanischen Octavio-Paz-Preis. Für sein Gesamtwerk wurde er 1985 mit dem Prix Europalia der Europäischen Gemeinschaft geehrt. 2004 wurde Goytisolo mit dem Juan-Rulfo-Preis für lateinamerikanische und karibische Literatur ausgezeichnet.
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