Maria Curman (Foto), Chefin von Bonnier Books, gibt Ende des Jahres ihren Posten als CEO auf, zieht aber in den Verwaltungsrat des Medien-Konzerns ein. Im Zuge eines Revirements an der Konzernspitze übernimmt der Chef der deutschen Bonnier-Dependance Hartmut Jedicke auch die Verantwortung für den britischen Bonnier-Ableger, der wiederum Töchter in Frankreich und Australien unterhält.
Nach zehn Jahren in der operativen Verantwortung bei Bonnier Books wolle sich Curman jetzt auf den Verwaltungsratsposten im Konzern konzentrieren, heißt es in der Mitteilung. Im Board of Directors sitzen u.a. Familienmitglieder wie Carl-Johan Bonnier (Vorsitzender) und Hans-Jacob Bonnier (Chef der Wirtschaftszeitung „Dagens Industri“). Curman verabschiedet sich mit exzellenten Zahlen: Laut Bonnier war 2010 das stärkste Jahr für die Bücher-Sparte in der 200-jährigen Geschichte des Bücher-Konzerns – zumindest unter dem Strich (78 Mio Euro Gewinn), während der Umsatz um 7% sank.
Nach einer Pressemitteilung von Bonnier ergeben sich folgende Veränderungen in den Verantwortlichkeiten:
- Jacob Dalborg, Chef der schwedischen Verlagseinheit Bonnierförlagen, übernimmt die operative Verantwortung des finnischen und norwegischen Büchergeschäfts.
- Hartmut Jedicke, CEO der deutschen Bonnier-Abteilung (u.a. Ullstein), übernimmt neben seiner Funktion in Deutschland den Chefposten der britischen Bonnier-Division.
Curman habe die Verlagssparte brillant wachsen lassen, so die Hymne von Jonas Bonnier, Chef des Medienkonzerns Bonnier AB.
Bonnier AB
Der Aktionsradius der schwedischen Bonnier Group ist mit ca. 175 Firmen in über 20 Ländern weit gespannt, doch die Eigentümerfamilie Bonnier hat alles im Griff. Angeführt von Chairman Carl-Johan Bonnier und CEO Jonas Bonnier sind die Schlüsselpositionen im Unternehmen mit Familienmitgliedern besetzt.
Zum 1. Januar 2010 hat Bonnier, der 51% seines Umsatzes in Schweden erwirtschaftet, seine Interessen in sieben Geschäftsfeldern neu geordnet: Bücher, Fernsehen/Abendzeitungen, Business Press, Digital, Entertainment, Zeitschriften und Tageszeitungen.
Systematisch ausgebaut wird das bisher von Maria Curman geleitete Kerngeschäft Buch, zu dem auch die deutschen Bonnier-Verlage Piper, Ullstein und Carlsen gehören. Zuletzt wurde im Mai für eine ungenannte Summe der finnische Traditionsverlag Werner Söderström von Sanoma Learning & Literature (37) übernommen. Im Gegenzug haben die Finnen die Schulbuchverlage Bonnier Utbildning (Schweden) und Tammi Learning (Finnland) erworben.
Hier der Aufbau des Bonnier-Konzerns im Überblick:
Kommentar hinterlassen zu "Eine Stufe höher geklettert"