Laut einer Vorlesestudie, die die Deutsche Bahn AG, die Wochenzeitung die Zeit und die Stiftung Lesen durchgeführt haben, spielt das Vorlesen in 42% aller Familien mit kleinen Kindern kaum oder gar keine Rolle. Grund genug für die Stiftung Lesen gemeinsam mit Unternehmen der Druck- und Papierbranche, Verlagen und Sozialinstitutionen die bundesweite Kampagne „Lesestart – Die Lese-Initiative für Deutschland“ ins Leben zu rufen.
Erst im Juni 2008 ist die bundesweite Aktion „Lesestart – die Lese-Initiative für Deutschland“ angelaufen und schon jetzt ist die viertel Million Lesestartsets, die im ersten Projektjahr den Kinderärzten zur Verfügung steht, verteilt. „Ein Ergebnis, dass sich sehen lassen kann“, meint Heinrich Kreibich, Geschäftsführer der Stiftung Lesen. „Das zeigt, dass die Lesestart-Initiatoren einen richtigen Weg eingeschlagen haben, um das Vorlesen in Familien wieder populär zu machen.“ Besonders freut ihn die Tatsache, dass Bayern als erstes Bundesland die Lesestart-Initiative in sein Sprachförderprogramm einbezogen hat. Alle Kinder, die in Bayern die U6-Untersuchung beim Kinderarzt durchlaufen, können in den Genuss eines Lesestart-Sets kommen. Das verdanken die Familien dem Bayerischen Familienministerium, das für ein Jahr die Kosten für eine Vollversorgung in seinem
Bundesland übernommen hat.
Die Stiftung Lesen und ihre Lesestart-Partner hoffen, dass das Vorgehen Schule macht und andere Bundesländer dem Vorbild aus Bayern folgen. „Nur dann kann ‚Lesestart‘ auf Lange Sicht ein nachhaltiges Bildungsangebot sein, von dem alle junge Familien profitieren“, ergänzt Kreibich. Für den Kinder- und Jugendarzt Paul Volkwein ist „Lesestart ist ein echter Knaller“.
Bereits bei der Vorsorgeuntersuchung U5 sensibilisiert der Arzt aus dem hessischen Gelnhausen, die Eltern seiner kleinen Patienten für das Thema Bilderbücher: Bei der Vorsorgeuntersuchung U5 (mit 6 Monaten) verteilt er den Info-Flyer, der in das Thema einführt. Das Überreichen der eigentlichen Lesestart-Tasche geschieht dann bei der Vorsorgeuntersuchung mit einem Jahr (U6). „Die Eltern nehmen das Präsent mit sichtbarer Freude an und lassen sich in der so geschaffenen positiven Atmosphäre gerne in ein Gespräch über das Vorlesen verwickeln. Ungefragt kommentieren viele ihre eigene Einstellung zum Lesen. Andere wiederum nehmen erstaunt zu Kenntnis, wie früh man mit dem Vorlesen beginnen kann“, erklärt Paul Volkwein.
Neben dem informativen Ratgeber zum Vorlesen mit Kleinkindern, kommen bei den Eltern das Ravensburger Bilderbuch, die Buchempfehlungsbroschüre der Zeitschrift Eltern und der Amazon-Buchgutschein besonders gut an. „Und das nicht nur, weil ihnen hier echte Produkte geschenkt werden, sondern weil diese Marken-Logos von den Eltern als Ausdruck einer seriösen Kampagne und nicht einer obskuren Werbeaktion wahrgenommen werden“, berichtet Kinderarzt Volkwein.
Mehr als 2/3 der niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte machen bei der Aktion mit und Woche für Woche treffen bei der Stiftung Lesen weitere Anfragen von Ärzten ein, die sich noch an Lesestart beteiligen möchten. Noch ist ein kleiner Restbestand vorhanden. Wenn der aufgebraucht ist, werden die Neuinteressent aber auf jeden Fall für das zweite Projektjahr, das im Juni 2009 startet, vorgemerkt.
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