Weltbild-Chef Carel Halff wehrt sich gegen die Perspektive einer Zerschlagung der Verlagsgruppe. Er gehe fest davon aus, dass die Verlagsgruppe als Ganzes verkauft werde, erklärte Halff der „Wirtschaftswoche“.
Mit Blick auf das Multichannel-Konzept des Unternehmens mache eine Zerschlagung wenig Sinn: „Wir bedienen alle verfügbaren Verkaufskanäle vom Buchladen bis zum E-Book-Lesegerät. Hier einen Teil herauszunehmen ist nicht sinnvoll, zumal es auch in Deutschland kaum ein anderes Buchhaus gibt, das mit der Verzahnung der Kanäle so weit ist wie wir.“ Dies gelte auch für das Joint Venture mit Hugendubel, da Weltbild und Hugendubel „längst so verzahnt wie eine Firma“ arbeiteten.
Auch die Arbeitnehmervertreter sprachen sich am Donnerstag (24.11.)
auf zwei Betriebsversammlungen (Foto: Verdi) für den Erhalt der Unternehmensgruppe als Ganzes aus. Noch vor Weihnachten will der Betriebsrat mit der Geschäftsführung über einen Zukunftssicherungstarifvertrag verhandeln.Die geforderten Bestandteile
:- keine betriebsbedingten Entlassungen in den nächsten Jahren.
- Festhalten an den bestehenden Tarifverträgen.
- Bestand aller bisherigen Betriebsvereinbarungen.
- Erhalt des Standorts Augsburg.
- keine Zerschlagung der Unternehmensgruppe.
Betriebsratsvorsitzender Peter Fitz erklärte gegenüber buchreport.de, jetzt werde eine Tarifkommission gebildet, um möglichst schnell mit der Geschäftsführung sprechen.
Dass der von den katholischen Gesellschaftern geforderte Verkauf der Verlagsgruppe nicht vor 2013 erfolgen soll, erklärte Halff bereits am Dienstag (buchreport.de berichtete). Die Ausgangsbasis für einen Verkauf sei heute besser als 2008, als erstmals der Verkauf diskutiert wurde: Weltbild und Hugendubel seien zwei starke Marken, die Verlagsgruppe im Internethandel nach Amazon die Nummer zwei auf dem Markt. Auch im Bereich von E-Books sei sein Haus führend. Dennoch: Angesichts eines kolportierten Preises von über 1 Mrd Euro ist der Kreis möglicher Käufer auch diesmal überschaubar.
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