Was kann dem gebeutelten Handel neue Impulse verleihen? Weil das Geschäft mit Büchern offenbar an die Grenzen des Wachstums stößt, gewinnt das Thema Sortimentserweiterung nicht nur bei Filialisten weiter an Gewicht, auch beim großen Schaulaufen der Novitäten auf der Frankfurter Buchmesse (12. bis 16. Oktober) können Sortimenter Blicke über den Tellerrand werfen. Die Nonbook-Sonderfläche in Halle 4.0 soll in diesem Jahr mit einer neuen Konzeption für frischen Wind sorgen.
So wie Verleger und Agenten im erweiterten Kongressprogramm sowie im neu vernetzten Rechtezentrum („Story Drive“) crossmediale Geschäftsfelder beackern, so bewegen sich auch die Händler auf breiteren Wegen. Die sollen zum Geschenkkauf führen.
Orientierung für einstiegswillige Sortimenter
Das Team um Buchmesse-Direktor Juergen Boos hat dafür folgende Neuerungen auf den Weg gebracht:
- Aussteller aus dem Bereich „Geschenke und Papeterie“ haben die Wahl zwischen einem klassischen Messestand und der Teilnahme am Gemeinschaftsstand „Nonbook 4.0 – Marktplatz für Papeterie und Geschenke“. Der Nonbook-4.0-Marktplatz, „eine Ausstellerplattform mit komfortablem Rundumservice für die Teilnehmer und den Synergien einer kollegialen Ausstellergemeinschaft“, wird wie in den Vorjahren von der Nonbook-Expertin Angelika Niestrath betreut.
- Unter dem Titel „Papeterie und Geschenke“ wird den Messebesuchern ein erweitertes Produktfeld vorgestellt. Dazu gehören auch Artikel wie Musik-CDs, DVDs, Computerspiele, aber auch Kalender oder Lesezeichen. „Papeterie- und Geschenkartikel werden in Zukunft eine immer größere Rolle im Buchhandel spielen“, glaubt Barbara Stalder, bei der Frankfurter Buchmesse mit der Betreuung des Schwerpunkts betraut.
- Auf der rund 70 qm großen Sonderfläche „Geschenke Live. Nonbooks in der Praxis“ werden Lösungsvorschläge vorgestellt. Die Bandbreite reicht von der kompletten Papeterieabteilung bis zum Thementisch. Ladenbauer und Lieferanten sind eng eingebunden. Sie demonstrieren, wie sich Geschenkartikel und Papeterieprodukte mit brandneuen Ansätzen besonders augenfällig in Szene setzen lassen.
- Vorträge und Kurzworkshops sollen dafür sorgen, dass sich Buchhändler auf dem neuen Terrain leichter orientieren können. Hinzu kommt eine offene Fragestunde. Buchhändler können in Frankfurt mit Nonbook-Experten über individuelle Lösungen für das Zusatzgeschäft und die Integration von buchaffinen Produkten in das Sortiment diskutieren.
Bundesbürger haben im Jahr 27 Mrd Euro zu verschenken
Mit der stärkeren Ausrichtung auf Geschenkartikel soll das Nonbook-Geschäft stärker Fahrt aufnehmen. Auf der in der vergangenen Woche in Frankfurt geschlossenen Konsumgütermesse Tendence wurden Zahlen vorgelegt, die auch für Strategen aus dem Buchhandel interessant sind:
- Nach einer aktuellen GfK-Studie geben die Bundesbürger pro Jahr rund 27 Mrd Euro für Geschenke aus.
- Mehr als die Hälfte der Befragten (54,7%) kaufte in den vergangenen zwölf Monaten Geschenke ausschließlich in stationären Geschäften. Lediglich knapp 2% erwarben Präsente überwiegend online.
- Die beliebtesten Anlässe sind Geburtstage (86%) und Weihnachten (82%). Auf das Spitzenduo folgen Mutter- und Vatertag sowie Ostern.
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