Seit vielen Wochen und Monaten hält die Innenstadt-Initiative „Das Leben gehört ins Zentrum“, an der sich u.a. Thalia, Hugendubel und Osiander beteiligen, gemeinsam mit dem Handelsverband Deutschland (HDE) die Probleme des Einzelhandels im Lockdown im Blick der Öffentlichkeit. Von der Politik fordern die Organisatoren gerechte Hilfen und ein tragfähiges Konzept zu „baldigen Öffnung der Geschäfte“ – wobei letzteres angesichts sinkender Zahlen ja bereits diskutiert wird.
Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, haben die Innenstadtinitiative und der HDE nun ein ziemlich sichtbares Zeichen in Berlin gesetzt. Direkt vor dem Kanzleramt haben sie einen Motivwagen des Künstlers Jacques Tilly gesetzt, auf dem die zentrale Forderung plakativ formuliert ist: „Hilfen für den Handel! Jetzt!“
Für die beteiligten Buchhändler formuliert Thalia-Chef Michael Busch erneut die bekannten Probleme: „Die Einzelhändler haben in den vergangenen Monaten stets mit maximaler Flexibilität auf die Anordnungen der Regierung reagiert. Viele der vorgeschlagenen und umgesetzten Konzepte gingen jedoch an der Realität vorbei und haben bei vielen Händlern die Verlustsituation leider nicht entschärft – im Gegenteil.“ Busch erneuerte seine Forderun nach angemessenen Entschädigungen für entstandene Verluste.
Der Lebensmitteleinzelhandel habe während der Corona-Pandemie bewiesen, dass beim Einkaufen kein erhöhtes Infektionsrisiko bestehe, so die Argumentation der Organisatoren. Die derzeit geltenden, teilweise völlig unterschiedlichen Regelungen mitsamt noch verschärfter Auflagen wie der Testpflicht führten nur dazu, dass die Motivation bei Kunden immer geringer werde, Geschäfte aufzusuchen. Das gefährde letztlich die Zukunft der Innenstädte.
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