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Einzelhändler über Wochenfinale erfreut

Nach einer schwachen Woche haben Deutschlands Einzelhändler ein versöhnliches Wochenende verbucht. Dazu haben neben dem Wetter auch verkaufsoffene Sonntage in Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen beigetragen.

Das Weihnachtsgeschäft habe am zweiten Adventssamstag nach einer eher schwachen Woche Fahrt aufgenommen, meldet der Einzelhandelsverband HDE. Der Wintereinbruch mit frostigen Temperaturen und Schnee habe besonders den Absatz von warmen Jacken, Schals und Mützen gesteigert.

Auch außerhalb der Metropolen habe es einen guten Kundenzulauf gegeben. Die Kundenfrequenz unter der Woche sei bisher allerdings eher schwach, viele würden sehr gezielt einkaufen. Zu den Rennern im Weihnachtsgeschäft zählen laut HDE nach einer aktuellen Umfrage in der letzten Woche Uhren und Schmuck, Fotoapparate sowie Einrichtungs- und Haushaltsgegenstände. Auch Gutscheine seien sehr beliebt.

Insgesamt erwartet der Einzelhandel in den Monaten November und Dezember im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzplus von nominal 1,5%. 

Im Buchhandel bescherte der erste Advent ein deutliches Plus, das allerdings primär auf kalendarische Effekte zurückzuführen ist. Zahlen zum 2. Advent folgen.

Tengelmann-Chef: Händler haben Angst vor Verlust der Autorität gegenüber Online-Eingeborenen

Im „Handelsblatt“ (Montagsausgabe) zeigt sich Karl-Erivan Haub, Chef der Tengelmann-Gruppe, mit Blick auf den deutschen Einzelhandel skeptisch: „Es ist keine Krise, es ist allerdings auch nicht zum Jubeln“. Seiner Ansicht nach wird es 2013 zu einer weiteren Bereinigung des Marktes kommen, insbesondere bei den Textilhändlern und den Baumärkten. Auch die Zeit der Kaufhäuser sei vorbei.

Zu den Tengelmann-Geschäftsfeldern gehören die Lebensmittelläden Kaiser´s Tengelmann, der Textil-Discounter Kik und die Baumärkte von Obi. Dazu kommen Beteiligungen an Netto, Tedi und Woolworth sowie an mehr als 20 Internet-Start-ups, darunter Zalando, Babymarkt.de und Otto-Gourmet.

Hinsichtlich der US-amerikanischen Online-Größen zeigt sich Haub kämpferisch. Die Dominanz der Amerikaner möge für das eine oder andere Geschäftsmodell bedrohlich sein, aber nicht für den Handel. „Amazon wurde zwar in den USA geboren, aber jeder hier kann versuchen, selbst etwas aus der Gründungsidee zu machen“, betonte er mit Blick auf den Online-Schuhhändler Zalando, an dem die Tengelmann-Gruppe beteiligt ist. 

„Zalando ist mit einer Milliarde Euro Umsatz und 100.000 Kunden täglich im Vergleich immer noch klein, aber Amazon hat auch fast 20 Jahre Vorsprung.“ Zalando werde deutlich schneller profitabel werden als der US-Onlinehändler, der ein Jahrzehnt gebraucht hätte, zeigte sich Haub überzeugt. 

Am meisten litten die alteingesessenen Händler unter dem Beharren auf dem, was sie hätten. „Und viele Manager haben Angst vor dem Verlust der Autorität gegenüber den Eingeborenen des digitalen Zeitalters“, so Haub. 

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