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Einzelhandel legte 2011 zu

Anders als der Buchhandel hat der gesamte deutsche Einzelhandel das vergangene Jahr mit einem Plus abgeschlossen. Auch in diesem Jahr rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) erneut mit einem leichten Zuwachs.

Nach Angaben des HDE lag der Umsatzzuwachs 2011 bei 2,4% (auf 414,4 Mrd Euro) im Vergleich zum Vorjahr (preisbereinigt: +1,2%). Zum Vergleich: Der in Deutschland repräsentativ erhobene buchreport-Umsatztrend im stationären (Voll-)Buchhandel weist für das vergangene Jahr –2,6% aus. Das Minus im Buchfachhandel erklärt sich der HDE vor allem durch die Abwanderung der Umsätze in den Online-Handel, dem Gewinner des letzten Jahres.
Weitere Ergebnisse der HDE-Erhebung:

  • Der Onlinehandel (neben Waren auch Dienstleistungen) wuchs um 8,1% auf 26,1 Mrd Euro.
  • Besonders gut verkauften sich im vergangenen Jahr langlebige Konsumgüter wie Schmuck oder Möbel. 
  • Das Weihnachtsgeschäft verlief mit plus 1,4% deutlich schwächer als der Jahresdurchschnitt.
  • Die Zahl der Beschäftigten im Einzelhandel stieg 2011 um über  60.000 sozialversicherungspflichtige Stellen. 

Für das laufende Jahr rechnet der HDE mit einem moderaten Umsatzwachstum von 1,5% im Einzelhandel. Auf der Online-Vertriebsschiene werden Zuwächse von 13% auf rund 30 Mrd Euro erwartet.

„Der Handel zeigt sich weiterhin robust. Wir sind optimistisch, dass er den Umsatz 2012 zum dritten Mal in Folge steigern kann“, erklärte heute der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in Berlin. „Von einem Konsumrausch kann bei einem Wachstum dieser Größenordnung allerdings nicht die Rede sein – vielmehr sprechen wir von Stabilität beim Umsatz“, so Genth. Das Weihnachtsgeschäft habe große Schwankungen gezeigt. Insbesondere die erste Dezemberhälfte habe die Erwartungen nicht erfüllen  können und für Unruhe in der Branche gesorgt. Hinzu komme das fehlende Konsumwachstum: „Wir haben es in unserer Gesellschaft und damit auch für den Handel mit relativ gesättigten Märkten zu tun. Der Anteil des Einzelhandels als größter Bereich des privaten Konsums schrumpft langsam, aber beständig.“

Grundsätzlich trage die Branche zur Stabilität der deutschen Volkswirtschaft bei. Die Prognose stehe aber unter dem Vorbehalt, dass die Euro-Krise bewältigt werde. Hier sehe der Handel das größte Risiko. Entscheidend seien außerdem stabile Beschäftigtenzahlen.

Foto: Douglas/Christ

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