Die Stiftung Warentest hat erstmals das E-Book-Titelangebot und entsprechende Shop-Leistungen unter die Lupe genommen, nachdem sich die Tester im März über einen Beirat mit Buchbranchenexperten über die Marktgepflogenheiten kundig gemacht hatten. Das Ergebnis sind keine warentestüblichen Schulnoten und Rankings. Aber unter der Überschrift „Eine echte Entdeckung“ gibt es eine Empfehlung an Digitalleser, die Verlagen und Händlern nicht unbedingt gefällt: „Leihen Sie E-Books in der Stadtbibliothek – das ist am günstigsten.“
Die Warentester verweisen zwar auf mögliche Wartezeiten und Lücken, loben aber insgesamt Angebot und die Preis-Leistung für ein Jahresfixum zwischen 10 und 45 Euro. Das sehen offenbar auch viele L eser so: Während sich im E-Book-Kaufmarkt wenig bewegt, feiern die öffentlichen Büchereien mit der von Bibliotheksdienstleister EKZ/Divibib vermittelten Option der Onleihe kräftige Zuwächse: Im vergangenen Jahr wurden 22,2 Mio Onleihen gezählt, 27% mehr als im Jahr zuvor.
Als deutlich weniger reizvoll gelten den Testern die Flatrate-Abos von Skoobe und Amazons Kindle Unlimited, bemäkelt wird das Titelangebot.
Das beste Repertoire haben erwartungsgemäß die Kaufanbieter, von denen Amazon, Thalia, Genialokal und Aldi life getestet wurden. Hauptkritikpunkte sind hier der bis zu 30% betragende Titelanteil mit dem als „hakelig“ charakterisierten Adobe-Kopierschutz bzw. bei Amazon das geschlossene Kindle-System. Wohlwollend („Lokale Händler stützen“) wird das eBuch/Libri-Projekt Genialokal bewertet.
- Kaufen, abonnieren, leihen: Die Zeitschrift „Test“ (5/2017) stellt auf 7 Seiten den E-Book-Markt vor, der anhand des Digitalangebots eines Repertoires von 350 Print-Bestsellern auf Basis von buchreport-Jahresauswertungen getestet wurde. Der Artikel kann hier für 2 Euro als PDF bezogen werden.
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