Alexander Skipis war 16 Jahre lang Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins. Er verabschiedet sich mit einem Buchtipp zur Freiheit des Wortes aus dem Amt:
„Gerade lese ich ‚Februar 33: Der Winter der Literatur‘ von Uwe Wittstock. Es war ein Geschenk von Kolleg*innen zu meinem Abschied. Außerdem kenne ich den Autor persönlich sehr gut. Als Journalist, der u.a. über die Buchbranche berichtet, haben sich unsere Wege in den letzten 16 Jahren oft gekreuzt.
Die politische und gesellschaftliche Situation in den 1930er Jahren interessiert mich außerordentlich. In meiner Tätigkeit beim Börsenverein war für mich der Einsatz für die Freiheit des Wortes essentiell – nicht zuletzt, weil auch der Verband in den 1930er/40er Jahren Unsägliches getan und sich dem Regime angedient hat. Das Buch berichtet, ‚wie alles begann‘.
Es ist packend und erschütternd, wie Literaten nach Hitlers Machtergreifung zunehmend unter Druck gerieten. Das sind harte menschliche Schicksale und zugleich düstere Zeichen für die Gesellschaft, die auf die größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts zusteuerte. Umso erschreckender ist es, dass in vielen Ländern Literaten, Medien- und Kulturschaffende noch heute verfolgt werden. Die Einschränkung der Meinungsfreiheit ist immer ein Zeichen für den Weg in totalitäres Handeln und eine Abschaffung der Demokratie.“
Uwe Wittstock Februar 33: Der Winter der Literatur, 288 S., 24 €, C.H. Beck, ISBN 978-3-40677693-9
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