Alois Prinz erhält in diesem Jahr den Großen Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Der 1958 geborene Autor wird für seine biografischen Arbeiten ausgezeichnet. Prinz hat zahlreiche Persönlichkeiten porträtiert von Georg Forster über Hannah Arendt bis Franz Kafka. Entsprechend breit sind seine Lektüreinteressen: „Lesen gehört zu meinem Alltag. Das ist zum Teil beruflich bedingt. Für mich, privat, bin ich daneben immer auf der Suche nach neuen literarischen Entdeckungen oder greife zu den Büchern in meinem Regal, die für mich wie lebensbegleitende Freunde sind. Weil ich einen Vortrag über Luther halten soll, lese ich zurzeit die Biografie von Lyndal Roper. Trotz der immensen Faktenfülle ist das Buch gut geschrieben und man bekommt einen Eindruck von der Widersprüchlichkeit des Menschen Luther. Für meinen Lesezirkel lese ich ‚Eine treue Frau‘ von Jane Gardam. Die englische Autorin ist eine wundervolle Erzählerin und mir gefällt, wie liebevoll und vorurteilsfrei sie mit ihren Figuren umgeht. Manchmal, sozusagen als Belohnung, wechsele ich von meinem Schreibtisch auf meinen Diwan und tauche ein in die Erzählungen von Lucia Berlin, die großartig sind. Oder ich greife zu dem Band ‚Zeichnungen‘ von Reinhard Kaiser-Mühlecker, eine kürzlich gemachte Entdeckung.“
Lyndal Roper, „Luther“, 736 S., 28,00 €, S. Fischer, ISBN 978-3-10-066088-6
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