Der 1971 in München geborene Schriftsteller Axel Ruoff, der für sein Buch „Apatit“ den mit 10.000 Euro dotierten Literaturpreis der A und A Kulturstiftung erhalten hat, empfiehlt den Roman „Fresko ohne Blau“ von Ria Endres: „Wie die Bienennonne die wimmelnden Bienen in ihren Stöcken beobachtet der Leser die Schwestern und Schülerinnen eines Barockklosters, dem Schauplatz des Romans. Die meistens kurzen Textabschnitte mit kurzen prägnanten Sätzen gleichen filmischen Tableaus, in denen Menschen, Tiere und Geister aus dem Dunkel auftauchen und in all den verschachtelten, ineinander übergehenden Räumen wieder verschwinden: die Waben der Bienen, die Poren, Organe der Körper, die Zellen der Nonnen, die Schränke füllenden Pralinenschachteln, die (vergrabenen) Bücher der Bibliothek, der Garten, die Kellerräume und die Gräber der Toten. Wie Sonden werden Augen und Ohren des Lesers durch immer von Geräuschen erfüllte Architektur und Anatomie geschickt, die aus den Fugen zu geraten drohen. Ein Krimi, eine Geschichte über das Sterben und die Liebe, über eine Schwester, die in einem ebenso grausam wie wunderbar sinnlich wimmelnden Diesseits ihre Seele verloren hat und schließlich ihr Schweigen bricht.“
Ria Endres, Fresko ohne Blau, 132 S., 15,00 €, Verlag Bibliothek der Provinz, ISBN 978-3-99028-539-8
Kommentar hinterlassen zu "Axel Ruoff empfiehlt Ria Endres"