Birgit Birnbacher hat einen weiteren Literaturpreis erhalten: Nachdem die 1985 geborene österreichische Autorin zuletzt unter anderem den mit 4000 Euro dotierten Förderpreis der Rauriser Literaturtage erhalten hatte, folgt jetzt der Literaturpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung (15.000 Euro) für ihren Debütroman „Wir ohne Wal“ (Jung und Jung). Birnbacher hat in Salzburg Soziologie studiert und ist diplomierte Behindertenpädagogin. Sie arbeitete in der Kinder- und Jugendarbeit, u.a. in Äthiopien und Indien, und veröffentlicht ihre literarischen Arbeiten in Zeitschriften und Anthologien. Sie empfiehlt Lucia Berlins „Was ich sonst noch verpasst habe“: „Dieses Buch zu lesen heißt auch, sich zu fragen, was ist das, was ich hier vor mir habe? Erzählungen aus einem Leben, ein Leben aus Erzählungen? Gewalt, Verzweiflung, Alkoholsucht, Abtreibungskliniken in mexikanischen Hinterzimmern, Obdachlosenheime, Dentallabore in Garagen irgendwo im Mittleren Westen. Figuren, an denen der Staub klebt, die aber schillern, je nach Lichteinfall, den Berlin wählt. ‚Keine Gefühle zeigen. Nicht weinen. Lass niemanden an dich ran‘, wird die Autorin im Vorwort zitiert, einst nach ihrem Schreibstil gefragt. Und mehr als einmal spürt man bei der Lektüre einen Kloß im Hals, genau da, wo auch das Lachen stecken blieb.“
Lucia Berlin Was ich sonst noch verpasst habe, 384 S., 22,99 €, Arche Verlag, ISBN 978-3-7160-2742-4
Foto: Eva-Maria Marazek
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