Birgit Schmitz liest Joan Didion

Birgit Schmitz (Foto: Pablo Castagnola)

Birgit Schmitz, die die HoCa-Programmleitung von Daniel Kampa übernommen hat, liest einige Bücher immer wieder, wie etwa „Das Jahr des magischen Denkens“ von Joan Didion: „Als das Buch erschien, habe ich es gelesen, weil ich ein Fan von Joan Didion war. Ihre Bücher habe ich in der Regalwand in meinem Büro bei KiWi entdeckt. Damals ahnte ich nicht, dass ich im Laufe der Jahre ‚Das Jahr magischen Denkens‘ immer wieder lesen werden würde, lesen musste. Erst kürzlich: Ich fing abends um 8 Uhr an und war morgens um 3 Uhr fertig. Dieses Buch liest man nur, wenn man große Fragen hat, die man wegen ihrer Banalität nicht laut stellen mag. Schließlich erzählt es davon, wie Joan Didion um ihren Mann trauert, mit dem sie 40 Jahre verheiratet war und von einem Leid, das, ‚wenn es eintrifft, in nichts dem gleicht, was wir erwarten‘. Obwohl dieses Buch sehr traurig sein kann, und man die Anstrengung spürt, die für das Verfassen des Textes nötig war, bleibt es merkwürdig leicht. Es bleibt ganz bei sich, und in diesem Spezifischen erkennen wir uns selbst, obwohl das Leben der meisten Menschen wenig mit dem Leben einer amerikanischen Schriftstellerin gemein haben dürfte. Ich könnte ihr ewig folgen, für das Unbegreifbare greifbare Antworten in der Wissenschaft und Medizin zu finden.“

Joan Didion Das Jahr des magischen Denkens, 288 S., 9,99 €, List Verlag, ISBN 978-3-548-61279-9