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Gerd Landsberg empfiehlt Bernhard Schlinks »Olga«

Gerd Landsberg (Foto: Benjamin Westhoff)

Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, hat den Vorsitz der Stiftung Lesen übernommen. Er hat gerade „Olga“ gelesen:

„Die Geschichte handelt vor allem von einer starken Frau, die in der Zeit des Kaiserreichs für sich selbst kämpft, ihren Weg findet und sich verwirklicht. Hinzu kommt ihr Mann, für den sie lebt und der wiederum seinen Traum als Entdecker lebt.

Schlink hat ein Buch geschrieben über zwei ineinander verwobene Leben zwischen Wirklichkeit, Sehnsucht und Aufbegehren – zwischen Emanzipation und Kolonialismus. Dieses Setting des Romans hat mich sehr gereizt. Durch die eindringliche und aufwühlende Darstellung der historischen Rahmenbedingungen, angefangen im Kaiserreich bis ins 21. Jahrhundert, und die verschiedenen Schauplätze in Deutschland, Afrika und der Arktis ist man als Leser schnell und intensiv in den Bann der Geschichte gezogen – man leidet, ist aufgeregt, auch wütend.

Das Buch hat mich sehr fasziniert, aber auch traurig gemacht, weil die Geschichte letztlich nicht gut ausgeht. ‚Olga‘ hat für mich aber die wesent­lichen Kriterien erfüllt, die ein gutes Buch ausmachen: Es geht darum, die Fantasie des Lesers anzuregen, ihn zum Träumen zu bringen und zum Nachdenken zu bewegen – hier ist das dem Autor exzellent gelungen.“

Bernhard Schlink: Olga, 320 S., 24 €, Diogenes, ISBN 978-3-257-07015-6

 

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