Heike Catherina Mertens, die im März als Programmdirektorin bei dem zur Ganske Verlagsgruppe gehörenden Kunstbuchverlag Hatje Cantz einsteigen wird, ist eine Parallelleserin: Aktuell sind es „Tyll“ von Daniel Kehlmann, Rolf Dobellis „Die Kunst des guten Lebens“ und Charlotte Klonks „Terror“: „Alle drei Bücher sind Geschenke befreundeter Kolleginnen, deren Urteil und Fachkenntnisse ich sehr schätze. Ich finde Kehlmanns Schachzug genial, Tyll Ulenspiegel als spöttischen Kommentator in die Zeit des Dreißigjähriges Krieges zu verfrachten, der die wahren Ursachen und Wirkungen des nicht enden wollenden Horrors beim Namen nennt. Tyll rettet uns Leser mit seinem Humor vor dem Unerträglichen, das unter dem Deckmantel des Glaubenskrieges durch menschliche Eitelkeit und Machtstreben entsteht. Gleiches macht Charlotte Klonk mit ihrer wissenschaftlichen Analyse von Terrorbildern. Erst wenn wir verstehen, nach welchem Muster diese Bilder entstehen, können wir den medialen Umgang mit ihnen besser steuern. Und Dobelli kombiniert brillant die philosophische Haltung der Stoiker mit wissenschaftlichen Forschungsergebnissen aus diversen Disziplinen und räumt herrlich mit den üblichen Ratgebermythen auf, wie wir höher, weiter, besser springen können.“
Daniel Kehlmann, Tyll, 480 S., 22,95 €, Rowohlt, ISBN 978-3-498-03567-9
Rolf Dobelli, Die Kunst des guten Lebens, 384 S., 20,00 €, Piper, 978-3-492-05873-5
Charlotte Klonk,Terror, 320 S., 25,00 €, S. Fischer, 978-3-10-397233-7
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