„Auch gestandene Professoren haben einmal studiert. Gert Ueding, Walter Jens’ Nachfolger als Professor für Rhetorik an der Universität Tübingen und selbst schon emeritiert, schildert in seinen ‚Erinnerungen an Ernst Bloch‘ seine Begegnungen als junger Student mit dem berühmten Philosophen. Der lebte und lehrte in den 60er-Jahren, aus Leipzig gekommen, in Tübingen. Ueding hat eine besondere Perspektive: Er war studentischer Untermieter Blochs, welcher eines Nachts an Uedings Tür klopfte, weil ihm der Pfeifentabak ausgegangen war. Man kam ins Gespräch und aus diesem ‚Tabakkollegiumʼ wurde Schülerschaft, später etwas wie respektvolle Kollegialität. Ueding schildert nicht historisch-kritisch, sondern aus erinnerter Erfahrung, detailreich und liebevoll einen äußerst charismatischen Intellektuellen – und eine akademische Welt, die es so nicht mehr gibt. Eine leichte und doch reiche, etwas melancholisch stimmende Lektüre; irritierend nur die Schilderung der Ehefrau Karola Bloch.“
Gert Ueding Wo noch niemand war. 215 S., 22,00 €, Verlag Klöpfer & Meyer, ISBN 978-3-86351-415-0
Kommentar hinterlassen zu "Jörn Laakmann empfiehlt Gert Ueding"