Jutta Schiecke, eigentlich seit 6 Monaten im Ruhestand, ist nach 18 Jahren in die Verlagsbranche zurückgekehrt. Sie verstärkt jetzt das Team von Voland & Quist im Vertrieb und wird sich vor allem um Großkunden kümmern. Und sie empfiehlt eine deutsch-russische Geschichte:
„Schon mit ihrem ersten in Deutschland erschienenen Buch hatte sie mich gepackt: Gusel Jachinas ‚Suleika öffnet die Augen‘ über eine junge tatarische Bäuerin, von der Wolga nach Sibirien zwangsumgesiedelt, hatte einen erzählerischen Sog, dem ich nicht entkam und weckte Bilder, die an ‚Der Stille Don‘ von Michail Scholochow erinnerten.
Sehr verspätet las ich nun ‚Wolgakinder‘ und kann das Buch allen empfehlen, die mehr über die sowjetische Nationalitätenpolitik in den 1920er- und 1930er-Jahren lesen möchten. Aus unmittelbarer Nähe zu den wenigen handelnden Personen, voller Emotionen, gelegentlich ins Märchenhafte übergehend, entwickelt auch dieser Roman eine ungeheure Breite und dunkle Wucht. Parallelen zum Holodomor, der Hungersnot in den 1930ern in der Ukraine, sind historisch verbürgt, in Deutschland jedoch nur wenigen bekannt. Helmut Ettinger übersetzt genial. In Kürze erscheint ‚Wo vielleicht das Leben wartet‘. Ich bin gespannt.“
Gusel Jachina: Wolgakinder, 591 S., 15 €, Aufbau Taschenbuch, ISBN 978-3-74663806-5
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