Die Hamburger Illustratorin Line Hoven wurde für ihre „meisterhafte Zeichenkunst“ und ihr „bilderzählerisches Können“ mit dem Hans-Meid-Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Grafik geehrt, der mit 15.000 Euro dotiert ist. Warum die amerikanische Autorin Shirley Jackson sie um den Schlaf bringt, verrät sie hier: „Ich bin keine Leserin von Spukgeschichten, keine Anbeterin von morbiden Welten und auch kein Fan von Gruselfilmen. Der kleinste Moment des Horrors sorgt bei mir für endlos lange schlaflose Nächte und tiefe Kratzer im vermeintlich sicheren Lebensgefühl. Grund genug, all das zu vermeiden. Doch nach dem einleitenden Satz des Buches war es um mich geschehen. Zwar wollte ich mit dem, was auch immer dort in Hill House umherwanderte, nicht allein sein, und trotzdem war ich so beeindruckt von der Genauigkeit und Tiefgründigkeit dieser Sprache, dass ich meine, nun absichtlich, schlaflosen Nächte mit ‚The Haunting of Hill House‘ verbrachte. Shirley Jackson schrieb diese Geschichte über ein angebliches Geisterhaus und seine Besucher so, wie ich gern in meinen Bildern erzählen würde. Gerade dann, wenn man denkt, dass doch alles gut ist, schleicht sich das Unerwartete im Mäntelchen des Alltäglichen an.“
Shirley Jackson The Haunting of Hill House, 256 S., 8,99 €, Penguin Random House, ISBN 978-3-01-4119144-7
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