Markus Gogolin verantwortet seit Anfang Juli die internationale Markenstrategie und das strategische Marketing der Frankfurter Buchmesse. Er empfiehlt die Lektüre von „Maschinen wie ich“ von Ian McEwan:
„Ich interessiere mich sowohl beruflich als auch privat für gesellschaftsrelevante Aspekte rund um Künstliche Intelligenz. Der Plot, eine KI ins Dreieck zu zwei Menschen zu setzen, hat mich sofort angesprochen; natürlich macht man sich Gedanken darüber, welche stereotypen Vorurteile wohl verarbeitet werden – das Ergebnis, also der Roman, hat dann jedoch meine Erwartungen übertroffen.
Ich finde es sehr originell, den Roman im Jahr 1982 spielen zu lassen. Spannend dabei ist, wie McEwan die technologischen Entwicklungen der vorangegangenen Jahrzehnte so umschreibt, dass in den 80er-Jahren die Serienreife von Androiden erreicht wird. Dieses Auf-den-Kopf-Stellen historischer Entwicklung spiegelt die Erzählweise ebenso wie den Plot wider. Beides wirkt auf mich wie ein Gedankenexperiment, das gewohnte Voreingenommenheiten umdreht und Perspektiven anbietet, die irgendwie verdreht, neu und teilweise beängstigend sind – aber eben nicht nur technologisch-gesellschaftlich dystopisch wie in stereotypen SciFi-Romanen, sondern eher das eigene Wertesystem in Frage stellend. Spannend!“
Ian McEwan Maschinen wie ich, 416 S., 25,00 €, Diogenes, ISBN 978-3-257-07068-2
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