Oliver Lange ist zwei Verlagen besonders verbunden: Wagenbach und Rowohlt. Bei Wagenbach hat er volontiert, dann arbeitet er zwölf Jahre lang als Rowohlt-Vertreter, geht Mitte 2015 wieder zu Wagenbach und ist seit Februar Verkaufsleiter bei Rowohlt. Über seine aktuelle Lektüre berichtet er: „Gerade zum Wiedereinstieg bei Rowohlt lese ich mich zurzeit vor allem in die aktuellen Titel ein. So arbeite ich mich durch Krimis, Unterhaltungstitel, vor allem aber auch Literatur. Besonders beeindruckt hat mich dabei einmal mehr Hans Joachim Schädlich. In ‚Felix und Felkaʻ beschreibt er das Schicksal des Künstlerehepaars Nußbaum von ihrem Abschied aus Rom im Jahr 1933 bis zu ihrer Deportation nach Auschwitz zehn Jahre später. Wie immer tut er das in wenigen Sätzen. Kein Wort zuviel, gleicht der Text über die beiden Maler eher einer Bleistiftzeichnung. Mit präzisen Strichen skizziert er Momente eines Ehealltags im Exil, zarte Augenblicke in einer aussichtslosen Zeit. Die Dialoge sind knapp, die Kapitel kurz. Diese Reduktion empfinde ich als Leser als reine Wohltat. Und wie in den Romanen zuvor gelingt Schädlich in dieser Beschränkung auf das Wesentlichste dennoch ein großes, für mich gleichsam lehrreiches wie anrührendes Porträt. Obendrein wunderschön, der klassische, geprägte Leinenband!“
Hans Joachim Schädlich, „Felix und Felka“, 208 S.,19,95 €, Rowohlt Verlag, ISBN 978-3-498-06437-2
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