Die Schweizer Verlegerin Sabine Dörlemann, die kürzlich zur Vizepräsidentin des SBVV gewählt wurde, hat eine Vorliebe für japanische Gedichte: „Da ich zurzeit viele Manuskripte und Titel zur Prüfung lese, greife ich zwischendurch immer wieder gern zu einem meiner diesjährigen Lieblingsbücher. Es ist ein kleiner Gedichtband ‚Haiku‘. Haiku halten einen Augenblick, eine Stimmung fest. Drei Zeilen genügen hierfür, und obwohl so einfach in der Form, geben sie mir einen Gedanken mit, der mich im täglichen Tun innehalten lässt. Die kleine handliche Ausgabe passt in die Handtasche und ist hübsch gestaltet mit Zeichnungen von Cécile Wick. Sie verfügt über ein kluges Nachwort von Hans Jürgen Balmes, der hier nicht nur die klassischen japanischen Haiku von Basho, Buson und Issa versammelt hat, sondern auch diejenigen der Haiku-begeisterten Amerikaner: Jack Keruac, Allen Ginsberg und Gary Snyder bis hin zu W.S. Merwin und Robert Hass. Es ist Einführung in und Hommage an den Haiku zugleich.“ Als Kostprobe nennt Dörlemann ein Haiku von Basho:
Selbst in Kyoto –
hör ich den Kuckuck
sehne mich nach – Kyoto
Hans Jürgen Balmes (Hg.): Haiku, 288 S.,12 €, S. Fischer Verlag (Taschen Bibliothek), ISBN 978-3-596-52108-1
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