Stefanie Penck, neue Chefredakteurin für die MairDumont-Marke Marco Polo, hat „The Underground Railroad“ von Colson Whitehead gelesen: „History matters. Es tut gut, heute darüber zu lesen, wie es gestern gewesen sein könnte. Statt vermeintlich einfache Kausalketten zur Rechtfertigung der eigenen Machtposition zu benutzen, immer wieder in (die) Geschichte einzutauchen und interessante Zusammenhänge oder wenigstens Fragestellungen zu erkennen. Welches Amerika soll nochmal wieder ‚great‘ werden? Welche Wurzeln haben die heutigen USA, was ist Menschlichkeit im 21. Jahrhundert, wie viel Grau passt zwischen Schwarz und Weiß? An dem Buch gefällt mir die kraftvolle, gerade Sprache, nah und distanziert zugleich. Spannend erzählt und irritierend eindrucksvoll, wozu Menschen fähig sind, im Guten wie im Bösen, und dass das nicht immer einfach zu trennen ist. Geschichte ist auch Geschichten erzählen, und das kann Whitehead wirklich! (Und wenn aus dem Netzwerk der ‚Underground Railroad‘, einem System von Helfern und geheimen Verstecken, das dazu diente, entlaufene Sklaven in sichere Staaten zu bringen, recht wenig glaubwürdig eine echte Untergrund-Bahnlinie im Harry-Potter-Stil wird, ist das angesichts der erzählerischen Kraft zu verschmerzen …)“
Colson Whitehead, „The Underground Railroad“, 400 S., ca. 10,00 €, Fleet, ISBN 978-0-708-89840-6
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